Als Humphrey, bekannter Edelstahlschmuck-Spezialist aus Vorarlberg in Österreich, zu Beginn diesen Jahres mit Labordiamant-Schmuck gestartet ist, war für Gründer und Geschäftsführer Roland Baldauf klar: Der Labordiamant muss 1 Carat haben. Darunter geht für ihn nichts. Warum, erklärt der Unternehmer.

Als Roland Baldauf Anfang des Jahres das erste Mal über sein neues Sortiment Humphrey One gesprochen hat, war klar: Es geht nichts unter einem Carat. Und heute, rund sechs Monate danach, steht er immer noch fest zu dieser Entscheidung: „Wir liefern bei Labordiamanten nichts unter einem Carat aus. Schließlich wollen wir mit Humphrey One ein neues Geschäftsfeld aufmachen – und nicht ein bestehendes nach unten ziehen. Alles, was bei uns kleiner als ein Carat ist, sind natürliche Diamanten”, bringt er es auf den Punkt. Einzige Ausnahme wird beim Ohrschmuck gemacht – hier gibt es zwei Mal 0,5 Carat, womit man bei einem Paar Ohrringe wieder auf dem vollen Einkaräter wäre.

„Der Markt gibt uns recht”

Obwohl Baldauf von Anfang an hinter seinem neuen Konzept stand, gab es doch einen Moment, an dem er wusste: Es funktioniert wirklich! „Das war, als Ende März die ersten Nachbestellungen geordert wurden. Das war der hundertprozentige Beweis dafür, dass das neue Segment am POS beim Juwelier funkioniert!”

Der Kunde entscheidet

Natürlich gab und gibt es auch Skeptiker, sagt Humphrey. „Es gab jene, die demgegenüber sehr offen sind und das neue Sortiment ausprobiert haben – und begeistert sind. Und es gab jene, die mich fast hinausgeschmissen haben, als ich ihnen das Thema vorgestellt habe. Es ist ein extrem emotionales Thema, das die ganze Branche beschäftigt. Und eines, das den Diamanten wieder in den Fokus rückt. Denn mal ehrlich: Viele Jahre lang war die Branche es gewohnt, tolle Diamanten zu haben – und sie wurden nicht mehr besprochen. Jetzt, mit dem Labordiamanten kommt auch der natürliche Diamant wieder vermehrt in die Kommunikation. Und ich habe auch kein Problem damit, wenn ein Juwelier einen Einkaräter von uns ,benutzt’, um dem Kunden dann einen natürlichen Einkaräter zu verkaufen. Alles gut. Alles, was der Branche hilft, ist wertvoll”, ist Baldauf überzeugt.

Chance genutzt, Chance verpasst

Der Unternehmer ist davon überzeugt, dass in der zweiten Runde nochmals ein Drittel bis die Hälfte der Zögerer beim Thema Labordiamant einsteigen werden. Denn der Profi weiß: Auch mit Edelstahl gab es das Thema in den 1990er Jahren. Und heute sind tolle Edelstahl-Angebote im Fachhandel kaum mehr wegzudenken. Schlussendlich glaubt Baldauf, dass jene, die das Sortiment nicht führen, ihre Chance verpassen, ein gutes Geschäft zu machen.