Die Unternehmensberater von Bain & Company haben ihre Einschätzung zur Corona-Pandemie abgegeben. Der Luxusgüter-Markt werde im laufenden Jahr um 20 bis 35 % schrumpfen.

Bereits im ersten Quartal des Jahres sei der weltweite Umsatz um rund ein Viertel gefallen, so Bain. Im gesamten Jahr werde der Luxusgütermarkt 20 bis 35 Prozent schrumpfen, so die Schätzungen. Wegen der internationalen Grenzschließungen sei der Flugverkehr und somit der Umsatz der Reisenden an den Flughäfen weitgehend zum Erliegen gekommen. Gleiches gelte für die touristischen Ziele zum Beispiel in Europa.

Bain rechnet mit einer nur langsamen Erholung. Die Unsicherheit über die tatsächlichen Auswirkungen der Corona-Krise sowie die Gefahren durch eine mögliche zweite Infektionswelle würden die Kauflust der Kunden dämpfen. Frühestens im Jahr 2022 werde der Umsatz wieder das Niveau des Vorjahres (281 Milliarden Euro) erreichen.

„Der Luxusgütermarkt wird sich zweifelsohne erholen“, so Oliver Merkel von Bain. Bis zum Jahr 2025 dürfte die gesamte Branche auf ihren gewohnten Wachstumspfad von jährlich rund 6 Prozent zurückkehren. Allerdings werde sich die Branche tiefgreifend verändern. Während Markenshops und große Kaufhäuser wegen der angeordneten Schließungen Umsätze verloren hätten, seien die Einkäufe im Internet weiter gewachsen. Dieser Trend werde sich fortsetzen, da vor allem die junge Generation bevorzugt dort einkaufe. Bis 2025 werde voraussichtlich rund ein Drittel des gesamten Branchenumsatzes auf den Online-Vertrieb entfallen.

Besonders hart getroffen seien die Hersteller hochwertiger Uhren, so Bain. Ihre Produkte würden überwiegend in Fachgeschäften verkauft. Den Anbietern von luxuriöser Bekleidung und Schmuck ergehe es kaum besser. Durch die Ausgangsbeschränkungen und Veranstaltungsverbote entfielen festliche Anlässe, zu denen Abendkleider und Colliers auch getragen werden könnten, sagen die Fachleute von Bain. Als bislang robuster hätten sich dagegen Kosmetik und Accessoires erwiesen. Diese Produkte würden häufiger im Internet gekauft.