
Greubel Forsey und Richard Mille an der Spitze der Verkaufspreise, mit Durchschnittspreisen jenseits der 250.000 CHF setzen diese Marken die Benchmark im Luxussegment. © Greubel Forsey
Von Greubel Forsey mit über 300.000 CHF bis hin zu Rolex als Volumen-Champion: Die neuesten Zahlen zeigen, welche Marken im Neuwert und am Sekundärmarkt die Spitze des Uhrengeschäfts bestimmen. Besonders spannend: Die eigentlichen Gewinner sind nicht die Traditionshäuser, sondern junge Mikromarken, die den Luxusmarkt neu definieren.
Durchschnittspreise für neue Luxusuhren
Eine aktuelle Analyse von knapp zwanzig führenden Marken zeigt: Nur wenige Hersteller erzielen beim Neupreis astronomische Summen, doch diese setzen Maßstäbe für die Branche. An der Spitze liegt Greubel Forsey mit einem durchschnittlichen Listenpreis von 330.000 Schweizer Franken (417.000 US-Dollar). Richard Mille folgt dicht dahinter mit 275.000 Franken und bestätigt damit seinen Ruf als ultimativer „Power-Flex“. Auch A. Lange & Söhne positioniert sich mit knapp 50.000 Franken im Spitzenfeld und liegt sogar vor Patek Philippe, dies Marke erreicht durchschnittlich 44.500 Franken. Überraschend ist zudem Van Cleef & Arpels: Mit 40.500 Franken übertrifft die Marke viele Schmuckuhren-Hersteller, darunter auch Cartier. Rolex wiederum beeindruckt durch Volumen und Marktanteil, bleibt preislich mit 12.600 Franken aber deutlich unterhalb der Ultra-Luxury-Liga.

Bemerkenswert ist, dass viele dieser hochpreisigen Player vergleichsweise jung sind. Marken wie Greubel Forsey, Richard Mille, F.P. Journe und De Bethune wurden erst zwischen 1999 und 2004 gegründet. Das zeigt, dass im Luxussegment nicht nur Tradition zählt, sondern vor allem Innovation und eine präzise Inszenierung der Marke.
CPO und Sekundärmarktpreise: Das wahre Schlachtfeld
Noch spannender wird der Blick auf den Wiederverkaufsmarkt (Certified Pre-Owned, CPO). Hier entscheidet sich, welche Uhren langfristig Sammlerwert und Renditepotenzial bieten. Richard Mille führt das Ranking mit einem durchschnittlichen Wiederverkaufswert von 410.000 US-Dollar an und unterstreicht seine Funktion als ultimatives Statussymbol. Greubel Forsey folgt mit 270.000 US-Dollar, während auch F.P. Journe und Patek Philippe die Marke von 100.000 US-Dollar überschreiten. Rolex liegt mit rund 22.000 US-Dollar deutlich niedriger, dominiert jedoch durch Volumen, Marktanteil und die Rolle als Einstiegsmarke in die Welt des Luxus. Van Cleef & Arpels und Cartier behaupten sich zudem als führende Schmuckuhren im Sekundärmarkt.

Damit zeigt sich klar: Die kleinen, hochspezialisierten Marken prägen heute das oberste Luxussegment. Ihre Preisniveaus setzen Benchmarks, die Begehrlichkeit und Sammlerstatus erzeugen. Gleichzeitig bleiben Marken wie Rolex die Zugpferde im Tagesgeschäft, da sie hohe Nachfrage, schnelle Wiederverkäuflichkeit und kontinuierliche Wertstabilität garantieren. Beratungskompetenz ist deshalb wichtiger denn je. Kunden erwarten Orientierung nicht nur beim Erstkauf, sondern auch mit Blick auf die zukünftige Wertentwicklung und den Sekundärmarkt.
Der Markt für Luxusuhren verschiebt sich, Tradition allein reicht nicht mehr. Entscheidend ist die Fähigkeit, Geschichten, Exklusivität und Investment-Charakter überzeugend zu verbinden. Für den Fachhandel eröffnet dies die Chance, sich als kompetenter Navigator zwischen Statussymbol, Wertanlage und Lifestyle-Accessoire zu positionieren.

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