LVMH bleibt Branchenprimus

Ende 2019 übernahm LVMH Tiffany & Co.

LVMH ist unangefochten der führende Luxusgüterkonzern, konstatiert die Commerzbank. Der Konzern hat sich von der Corona-Pandemie rascher erholt als erwartet. Aber auch der Ukraine-Krieg trifft LVMH weniger als befürchtet.


LVMH hält 75 Luxusmarken, darunter eben Louis Vuitton, TAG Heuer und Bulgari.

LVMH wird nach wie vor seiner Rolle als führender Luxusgüterkonzern gerecht, ist Richard Hinz überzeugt. Der Finanzexperte ist bei der Commerzbank für die Investmentstrategie Private Kunden verantwortlich. Einerseits hat sich LVMH von der Corona-Pandemie rascher erholt als erwartet. Andererseits schadet auch der Ukraine-Krieg dem Luxusgüterkonzern weniger als erwartet. Schließlich hat er ein vergleichsweise geringes Russland-Exposure.

Dankbare Kunden

Aber auch die deutlich gestiegenen Preise spielen für die wenig konjunktursensitive Kundschaft keine Rolle. Außerdem ist die Preissetzungsmacht des Luxusgüterkonzerns stark, ist Hinz überzeugt. Selbst regelmäßige Preiserhöhungen werden von der Kundschaft vergleichsweise gerne und ohne nennenswerte negative Nachfrageeffekte akzeptiert. Schließlich sichern diese die Exklusivität und den Wert der Produkte. Die klassische Kundschaft von LVMH ist in der Regel auch weniger anfällig für Konjunkturschwankungen.

Dem LVMH-CEO Bernard Arnault ist der Erfolg des Luxusgüterkonzerns zu verdanken. Mit seinen Kindern in Führungsposten baut Arnault seinen Einfluss im Konzern weiter aus. ©Shutterstock

Neue Eliten für LVMH

Darüber hinaus entstehen in den Schwellenländern sehr wohlhabende Eliten als klassische Kunden von LVMH. Diese neuen Kunden gleichen Nachfrageschwankungen in den entwickelten Märkten aus. Und der chinesische Markt ist bereits sei 2012 etwas schwieriger. Damals gab es in China die Antikorruptionskampagne, die das traditionelle Beschenken im Geschäftsalltag erschwerte. Kauften die Chinesen in den Jahren darauf vor allem im Urlaub, so hat sich durch die Pandemie auch hier das Verhalten geändert: Die Chinesen kaufen zunehmend im Inland ein.

Darüber hinaus kann sich der Konzern einem weiteren Trend nicht verschließen: Denn LVMH profitierte während der Pandemie international auch vom Ausbau des Onlinehandels. Allerdings sieht Hinz hier die Gefahr, dass das Shopping-Erlebnis als wichtiger Teil der Marken-Aura verloren geht.

Starker Auftakt

LVMH hat im ersten Quartal dieses Jahres den Umsatz um 23 Prozent gesteigert. Der Geschäftsbereich Uhren und Schmuck legte beim Umsatz rund 19 Prozent zu. Mit einem Plus von 30 Prozent stach der Bereich Mode und Leder hervor. Die eigenen Luxusgeschäfte erzielten um 24 Prozent mehr Umsatz.

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