Mit der Übernahme der italienisch-französischen Goldschmiedegruppe erweitert der Luxuskonzern die Produktionskapazität seines Schmuck- und Uhren-Sektors und stärkt die Kontrolle über die Lieferkette.

Die Pedemonte Gruppe entstand im Jahr 2020 aus dem Zusammenschluss mehrerer unabhängiger Produktionsbetriebe aus Norditalien und Paris mit derzeit insgesamt 350 Mitarbeitern. Gemeinsam decken die Unternehmen der Gruppe alle Bereiche der Schmuckherstellung sowohl im traditionellen Handwerk als auch mittels modernem Equipment ab.

Spezialisten unter einem Dach

Villa Pedemonte Atelier (VPA) ist auf die Serienfertigung von Schmuck im unteren und mittleren Preissegment für große internationale Marken spezialisiert. Lombardi und Greco F.lli sind renommierte Zuliefererbetriebe für Schmuck-Brands im Premium- und Luxusbereich, Gieffedi ist auf das Fassen von Edelsteinen und Perlen spezialisiert. Atelier Thea war ursprünglich in erster Linie für die Koordination zwischen der VPA-Produktion und den französischen Kunden zuständig und hat seine Services 2019 um ein eigenes Haute Joaillerie-Goldschmiedeatelier erweitert.

Mit Vendorafa verfügt die Pedemonte Group auch über eine eigene B2C-Premiummarke. Vendorafa wurde 1951 von Lombardi gegründet und ist ein typischer Vertreter italienischer Goldschmiedekunst und eine interessante Ergänzung zu den Schmuckmarken von LVMH. Die Marke wird ausschließlich über den Fachhandel vertrieben, aktuell vor allem in Italien, Frankreich, den USA und Japan.

“Wir freuen uns sehr, die Teams der Pedemonte-Gruppe und ihrer Tochtergesellschaften willkommen zu heißen, mit denen wir seit vielen Jahren zusammenarbeiten“, sagt Stéphane Bianchi, Vorstandsvorsitzender and CEO der Watches & Jewelry Division von LVMH. Diese hat in den ersten drei Quartalen 2022 einen Umsatz von 7,57 Milliarden Euro erzielt, was zu konstanten Wechselkursen einen Plus von 16% gegenüber der Vorjahresperiode entspricht.

Starke Partnerschaft

Die Akquisition ist ein strategisch wichtiger Schritt des Luxuskonzerns, um die Zusammenarbeit mit den für den Ausbau seines Schmuck- und Uhrensektors wichtigen Lieferanten enger zu gestalten. Ähnliche Konzepte verfolgen auch andere große Luxushäuser. So hat Chanel in den letzten Jahren eine Reihe von Zulieferbetrieben aus verschiedenen Sparten übernommen oder sich an ihnen beteiligt, darunter Lésage (Stickerei), Goosens (Modeschmuck), Desrues (Modeschmuck, Accessoires und Knöpfe), Causse (Handschuhe), Massaro und Ballin (Schuhe) oder Gerbereien und Lederverarbeiter wie Gaiera, Samanta und Tanneries Haas.

„Mit Pedemonte erhalten unsere Maisons einen Partner, der für sein Know-how bekannt ist, um ihr Wachstum zu unterstützen und ihre Führungsposition im Schmuckbereich zu behaupten”, erklärt Toni Belloni, stellvertretender Generaldirektor der LVMH-Gruppe

Klare Vorteile für sein Unternehmen sieht auch Gian Andrea Garrone, Vorsitzender und CEO der Pedemonte Gruppe: “Der Beitritt zur LVMH-Gruppe ist eine Quelle des Stolzes und der Motivation für das gesamte Managementteam und unsere Mitarbeiter und wird es ermöglichen, unsere Ambitionen in Bezug auf die wirtschaftliche Entwicklung des Unternehmens und die Stärkung unserer Humanressourcen, die das Herzstück unserer Aktivitäten sind, zu realisieren. Wir werden auch eine ehrgeizige Investitionspolitik verfolgen, um neue Herausforderungen zu meistern, insbesondere im technischen Bereich.“