Manuel Mürle: Wir bringen Zuversicht in die Geschäfte

Nein, an Verkauf ist derzeit nicht zu denken, stellt Manuel Mürle von der Trauringmanufaktur Rauschmayer fest. Vielmehr geht es ihm darum, seinen Handelspartnern in dieser komischen Zeit beizustehen und auch „Zuversicht zu bringen“.


Anlässlich unserer Serie „Außendienst wieder on tour“ haben wir mit Manuel Mürle gesprochen. Er ist Gebietsleiter Südwest-Deutschland bei der Trauringmanufaktur Rauschmayer und auch zuständig für Schulungen im Haus. Aber er ist auch Juwelier mit eigenem Geschäft in Albstadt-Ebingen und hat somit „den Vertreter-Status“ bei seinen Kunden abgelegt, wie er selbst sagt. Wenn er zu seinen Kunden geht, ist er ohnehin schon immer auch „Kollege“. Mit Corona hat sich diese besondere Beziehung verfestigt, sagt er. „Die Unsicherheit ist da. Normalerweise nehmen wir uns in den Arm. Und jetzt sollen wir uns noch nicht mal die Hand geben?“, beschreibt Mürle die Situation, die sich bei zahlreichen seiner Besuche wiederholen. Diese Unsicherheit über die Frage nach dem richtigen Umgang wirke in den Köpfen der Juweliere und Mitarbeiter nach. Auch wenn der Lockdown beendet ist.

Mürle beobachtet bei seinen Kunden, dass sie sich gut auf die Zeit nach Corona vorbereitet hätten, sowohl was das Ladengeschäft als auch das Miteinander im Team angehe. „Die Stimmung im Handel ist in dem Moment ins Zuversichtliche gekommen, als der Zeitpunkt der Wieder-Öffnung bekannt war“, sagt Mürle, der auch während des Lockdowns den Kontakt zu seinen Kunden gehalten und sich alle drei bis vier Tage mit Informationen oder Aktionen aus dem Homeoffice gemeldet hatte.

Wenn er heute zu Kunden kommt, gehe es meist um anstehende Projekte und Ideen, die man verwirklichen könnte. An Verkauf oder Neuheiten sei derzeit nicht zu denken. „Ich sehe meine Aufgabe auch darin, Zuversicht ins Geschäft zu bringen“, sagt Mürle. Es sei eher eine begleitende Funktion. Und eine zuhörende – was für einen Außendienstler vielleicht nicht unbedingt typisch sei.

Bei seinen Kundenbesuchen fängt er ganz unterschiedliche Stimmungen ein. An der französischen Grenze würden Ortschaften quasi noch schlafen, wären an die Wand gefahren. Bei sich auf der Schwäbischen Alb, wo der Virus weniger stark wütet, sei die Stimmung sehr viel besser. Mit der Frequenz und Stimmungslage der Trauring-Käufer verhalte es sich ähnlich. „Die Kunden, die jetzt kommen, wollen dass es wieder normal wird. Sie wollen Geld ausgeben. Die ängstlichen Kunden bleiben daheim.“

Serie:
In unserer Serie „Außendienst wieder auf Tour“ berichten wir aus dem derzeitigen Alltag der Außendienstmitarbeiter und Handelsvertreter in Corona-Zeiten. Wie arbeiten sie? Was finden Sie bei ihren Kunden vor? Bisher sind folgende Beiträge erschienen:

• Fährt derzeit nicht zum Verkaufen raus: Axel Fritsch von Fritsch Sterling und Spirit Icons

• Bringt Zuversicht zum Juwelier: Manuel Mürle von Rauschmayer

• Hat keine Zeit zu verlieren: Peter Wittmann von Jacques Lemans

• Ums Verkaufen geht es derzeit nicht unbedingt: das Außendienstteam von Carl Engelkemper Münster

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