Mehr Verbraucherschutz bei Labor-Diamanten

Das Gemological Institute of America bietet bereits seit 2006 Zertifikate für Labor-Diamanten an. © Gemological Institute of America

Das Gemological Institute of America bietet bereits seit 2006 Zertifikate für Labor-Diamanten an. © Gemological Institute of America

Das Gemological Institute of America (GIA) wird einen neuen, preisgünstigeren Bewertungsbericht für Labor-Diamanten einführen, der sich auf die für die Mehrheit der Kunden wesentlichen technischen Details beschränkt.



Das rein digitale Zertifikat wird im Lauf des ersten Quartal 2023 auf den Markt kommen und nur die typischen 4C-Spezifikationen enthalten, nicht aber Angaben darüber, ob die Herstellung mittels chemischem Gasabscheidungsverfahren (CVD) oder der Hochdruck-Hochtemperatur-Methode erfolgt ist. Auch eventuelle Farbveredelungen werden nicht angeführt.

Reaktion auf Markttrends

Für die Vereinfachung gibt es zwei Gründe. Da immer mehr Labor-Diamanten auf den Markt kommen, steigt der Prüfaufwand und vor allem die Bestimmung von Details zur Herstellung ist aufwändig und entsprechend teuer. Das schlägt sich auch in den Gebühren nieder. So kostet der Standardbericht für synthetische Diamanten laut aktueller Preisliste für einen Einkaräter in den Farben D bis Z 125 Dollar, für das natürliche Pendant dagegen nur 113 USD.

Laut GIA habe sich allerdings gezeigt, dass Detailinformationen über die Herstellung weder für Einzelhändler noch Endkonsumenten von besonders großer Relevant sind, für den Großteil von ihnen ist die Angabe der 4C-Kriterien ausreichend. Die Einführung eines Zertifikats, das sich nur auf diese Daten beschränkt, entspricht damit den aktuellen Gegebenheiten des Marktes.

Durch den geringenen Aufwand für das neue Zertifikat ist die GIA in der Lage ohne Steigerung der Kapazitäten größere Mengen der künstlich hergestellten Edelsteine zu testen, wodurch der Verbraucherschutz für Händler als auch Endkunden verbessert wird.

Bisher hat die GIA die Gebühren für den neuen Basic-Bericht noch nicht bekannt gegeben. Im Preis inkludiert wird aber – ebenso wie beim derzeitigen Standardbericht – die Kennzeichnung des Diamanten mit der Lasergravur „Laboratory-Grown” sowie der Nummer des Prüfberichts sein.

Durch den höheren Prüfaufwand sind Standardberichte für Labor-Diamanten bisher teurer als jene für natürliche. © Gemological Institute of America
Durch den höheren Prüfaufwand sind Standardberichte für Labor-Diamanten bisher teurer als jene für natürliche. © Gemological Institute of America
Teilen
Keine Kommentare

Hinterlassen Sie uns einen Kommentar

Verwandte Themen

Ähnliche Themen