Mittelstädte bleiben die attraktivsten Einzelhandelsstandorte

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Studie zur GfK Einzelhandelszentralität 2024: Mittelstädte wie Zweibrücken führen das Ranking an. © Shutterstock.com

Die Deutschen haben 2024 im Schnitt 6.770 Euro pro Kopf für Ausgaben im Einzelhandel zur Verfügung. Allerdings geben sie ihr Geld überwiegend nicht am Wohnort aus. Vor allem viele deutsche Mittelstädte haben eine starke Anziehungskraft auf ihr Umland und profitieren mit ihrem großen Handelsangebot von Kaufkraftzuflüssen. Dies zeigt die neue Studie zur GfK Einzelhandelszentralität 2024.



Die Einzelhandelskaufkraft variiert stark zwischen den Regionen. Während der Landkreis Starnberg mit 8.689 Euro pro Kopf an der Spitze steht, liegt der Stadtkreis Gelsenkirchen bei nur 5.715 Euro. Die Einzelhandelszentralität, die Kaufkraftzuflüsse misst, zeigt, dass 2024 in 187 Kreisen Kaufkraftzuflüsse verzeichnet werden, während 213 Kreise einen Abfluss erleben. Besonders Mittelstädte wie Zweibrücken und Straubing ziehen Käufer aus dem Umland an, was eine wertvolle Chance darstellt.

Filip Vojtech, Einzelhandelsexperte im Bereich Geomarketing von NIQ-GfK, kommentiert: „Einzelhändler sollten bei der Expansionsplanung Standorte in Mittelstädten nicht unterschätzen, denn diese haben oft eine Reichweite, die die Zahl der Einwohner im direkten Stadtgebiet deutlich übertrifft. Schon seit vielen Jahren werden Mittelstädte immer attraktivere Einzelhandelsstandorte, während die größten deutschen Städte an Bedeutung verlieren. Köln verschlechtert sich im Vergleich zum Vorjahr beispielsweise um vier Ränge, während es in München und Hamburg sogar sieben sind. Noch härter trifft es aber Berlin: Die Hauptstadt rutscht 2024 im Zentralitätsranking ganze zwölf Plätze nach hinten.“

Insgesamt 476,7 Milliarden Euro fließen 2024 in den stationären Einzelhandel

Neben der „Sogwirkung“ einer Region ist jedoch auch ein Blick auf den Einzelhandelsumsatz in Summe zu empfehlen, denn dieser Wert zeigt, wo die Masse an Umsatzpotenzial zu finden ist. Naturgemäß liegen hier die einwohnerstärksten deutschen Kreise auf den vorderen Rängen. Im Ranking nach Gesamt-Einzelhandelsumsatz liegt Berlin deutlich auf dem ersten Platz: In der Hauptstadt fließen knapp 21 Mrd. Euro in den stationären Einzelhandel, was einen Anteil von 4,40 Prozent am gesamten Umsatz in Deutschland ausmacht. Auf den Rängen zwei und drei folgen Hamburg (2,56 Prozent) und München (2,39 Prozent).

Top 10 Kreise – GfK Einzelhandelsumsatz 2024 nach Gesamt-Einzelhandelsumsatz
Top 10 Kreise – GfK Einzelhandelsumsatz 2024 nach Gesamt-Einzelhandelsumsatz. © GfK

In Oberbayern sitzt das meiste Geld für Einkäufe im Einzelhandel

Wie in den Vorjahren liegt der Landkreis Starnberg beim Kreisranking nach Einzelhandelskaufkraft auf dem ersten Platz. Mit 8.689 Euro pro Kopf haben die Starnberger über 28 Prozent mehr Geld für ihre Ausgaben im Einzelhandel zur Verfügung als der Durchschnittsdeutsche. Auf den Rängen zwei und drei folgen der Land- und Stadtkreis München, wo die Menschen immer noch mindestens 21 Prozent mehr als der Bundesdurchschnitt im Handel ausgeben können. Den letzten Platz belegt erneut der Stadtkreis Gelsenkirchen: In der Großstadt im Ruhrgebiet stehen den Menschen durchschnittlich 5.715 Euro pro Kopf für ihre Ausgaben im Einzelhandel zur Verfügung. Damit liegen die Gelsenkirchener fast 16 Prozent unter dem Bundesdurchschnitt.

Fazit: Die Wahl des richtigen Standorts ist für Einzelhändler und Juweliere entscheidend für den Geschäftserfolg. Während große Städte wie Berlin, München, Hamburg und Frankfurt nach wie vor die Hauptziele für den Einzelhandel sind, bieten auch Mittelstädte wie Zweibrücken und Straubing vielversprechende Chancen. Durch die gezielte Analyse der lokalen Märkte und die Berücksichtigung von Kaufkraft und Kundenverhalten können Einzelhändler ihre Expansion strategisch planen und erfolgreich in neuen Regionen Fuß fassen. Die Kombination aus großen Städten mit ihrem pulsierenden Handel und den aufstrebenden Mittelstädten bietet eine Vielzahl von Möglichkeiten, die es zu nutzen gilt.

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