Neue Bedürfnisse adressieren: „Nachhaltig und ethisch!”

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Katharina Schmitt, CEO DiAVON GmbH © Diavon

Ein Interview mit Diavon-CEO Katharina Schmitt über die Gemeinsamkeiten von Minendiamanten und Echtpelzen, Werterhalt, Zukunftspotenziale und zwei neue C’s – „Conflictfree“ und „Climaneutral“.



BLICKPUNKT JUWELIER:  In der Branche gehen die Wogen in der Diskussion Pro-Contra Labordiamanten hoch. Labordiamanten gelten als billiges Massenprodukt ohne Charakter. Was antworten Sie darauf?

KATHARINA SCHMITT: Bislang ist die Diskussion von Vorurteilen geprägt. Dabei wird außer Acht gelassen, dass Labordiamanten die gleichen optischen, chemischen und physikalischen Eigenschaften wie Minendiamanten besitzen und nach denselben 4C-Qualitätskriterien zertifiziert werden. Jeder einzelne Labordiamant ist genauso einzigartig wie  Minendiamanten. Sie unterscheiden sich einzig durch ihren Ursprung.

BPJ: Wie hoch ist aus Ihrer Sicht das Marktpotenzial in den kommenden Jahren?

SCHMITT: Überspitzt formuliert würde ich sagen, dass es in fünf Jahren den Minendiamanten wie dem Echtpelz ergehen wird. Wer einen besitzt, wird ihn in Ehren halten, aber mit Stolz wird man nur noch nachhaltige und ethisch verantwortungsbewusste Labordiamanten tragen. Das korreliert mit einer Prognose des Allied Market Research. Die Nachfrage ist nun auch in Europa spürbar angekommen. Im Uhrenbereich stellt Breitling seine Produktion bis Ende 2024 komplett auf Labordiamanten um.

BPJ: Welche Zielgruppen sprechen Sie an?

SCHMITT: Wir sehen den Wandel der Gesellschaft in vielen Branchen. Der Verbraucher hinterfragt zu Recht kritisch und sucht nach ökologischen und ökonomischen Alternativen, die fairer, sozial gerechter und nachhaltiger sind. Vor allem für die Zielgruppe von 25 bis 38, Millennials und Gen Z, sind diese Faktoren oft kaufentscheidend. Diese Zielgruppe geht bewusst andere Wege. Sie definiert Konsum und Luxus neu. Daher hat unser MANUFAKTURDIAMANT® zwei weitere prägnante „Cs“, nämlich „Conflictfree“ und „Climaneutral“.

Labordiamanten
Diamant Grading mit im Labor erstellten Diamanten. © Shutterstock.com

BPJ: Ein weiterer Faktor in der hitzigen Debatte ist der Werterhalt.

SCHMITT: Es stimmt leider, dass die meisten Labordiamanten im Preis immer weiter fallen und auch beim Wiederverkaufswert schlechter abschneiden. Wir haben uns bewusst dazu entschieden, bei den Preiskämpfen der Mitbewerber nicht mitzumachen und unser Preisniveau stabil zu halten. Durch das Preisdumping werden der Wert des Diamanten und der Arbeit der Menschen innerhalb der Wertschöpfungskette missachtet. Der MANUFAKTURDIAMANT® garantiert als geschützter Name ein hochwertiges Qualitätssiegel.

BPJ: Wie erreichen Sie das?

SCHMITT: Die Herstellung unserer MANUFAKTURDIAMANTEN® erfolgt durch den Einsatz erneuerbarer Energien und zu fairen Arbeits- und Lohnbedingungen nachweislich nachhaltig. Dadurch sind unsere Produktionskosten deutlich höher als bei Labordiamanten, die mit Kohlestrom und unter Niedriglohnbedingungen hergestellt werden. Um unseren Kundinnen und Kunden ein Produkt mit Mehrwert zu bieten, ist deshalb Aufklärung und Transparenz wichtiger denn je.

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