Niessing-Chef Sandro Erl im Interview

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Der Niessing-Chef fördert die Premium-DNA durch lokale und digitale Verkaufserlebnisse.

Geradlinig. Seinen Platz in allen guten Schmucklexika der Welt hat Niessing mit seinem Spannring sicher. Was aber macht die Manufaktur wirklich aus? Im Interview gibt Geschäftsführer Sandro Erl Einblicke in die aktuelle und künftige Strategie.



“Wir setzen unsere Strategie der Konzentration fort!”

Blickpunkt Juwelier: War die Einführung des Spannrings im Jahr 1981 das entscheidende Ereignis in der Historie des Unternehmens?

Sandro Erl: Nein. Entscheidend war anfangs der 70er Jahre der Entschluss der damaligen Inhaberin Ursula Exner, anhand einer exakt definierten, bauhausbasierten Designphilosophie eine Schmuckkollektion zu entwerfen. Bis heute entwerfen und entwickeln wir basierend auf diesen Leitlinien.

Niessing wurde vor allem durch die eigene Designphilosophie eigenständig. Daraus entstanden einzigartige Designikonen, die das Image von Niessing prägten und noch heute prägen. Weltweiten Bekanntheitsgrad hat der Niessing-Spannring erlangt, der als eines der wenigen Schmuckdesigns urheberrechtlich geschützt ist.

Auch zwei weitere Punkte waren entscheidend. In jüngerer Vergangenheit räumen wir dem Bereich Trau- und Verlobungsringe wieder einen sehr hohen Stellenwert ein. Außerdem war die Konzentration auf wenige, dafür sehr starke Fachhandelspartner in Kombination mit den eigenen Stores sehr wichtig.

BJ: Welche Rolle spielt die eigene Herstellung, beziehungsweise ein möglichst hoher Anteil an eigener Wertschöpfung in der Manufaktur?

Erl: Der Bauhaus-Gedanke definiert eine enge Beziehung zwischen Gestaltung und Handwerk. Für Niessing ist die Einheit von Design, Manufaktur und Marke Kern des Selbstverständnisses. Von der Legierung bis hin zur Entwicklung der Kampagnen entsteht bei Niessing alles im eigenen Haus. Wir sind stolz auf diesen integrativen Ansatz. Jeder Besuch bei Niessing wird damit auch zu einem einmaligen Erlebnis.

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Zurück zur alten Stärke: Niessing räumt den Trauringen wieder einen sehr hohen Stellenwert ein. Die einzigartige Farbpalette ist auf diesem Bild besonders eindrücklich zu sehen.

BJ: Wie erklären Sie einem Fremden, was Niessing ist und was die Marke ausmacht?

Erl: Niessing steht für zeitgenössischen Schmuck, ikonische Designs, einzigartige Goldfarben und außergewöhnliche Menschen, die in der Manufaktur in Vreden vom Legieren bis hin zur Qualitätskontrolle mit viel Erfahrung nachhaltig ganz besondere Schmuckstücke schaffen. 

BJ: Gibt es aus heutiger Sicht Kollektionen von besonderer Bedeutung?

Erl: Die Basis für Niessing ist der Bereich Bridal – also Verlobungs- und Trauringe. Mit unseren Konzepten und den Niessing-Gold Colors treffen wir den Geschmack von designaffinen Kunden. Die zweite Kategorie sind die Spannringe, die in unterschiedlichen Formen unsere Marke prägen. Die Ur-Form, der Spannring Rund, nimmt dabei eine entscheidende Rolle ein. Als dritter Klassiker zählt seit mehr als 30 Jahren die Niessing-Schnur. Die jüngste Weiterentwicklung daraus ist die Kollektion Colette C – ein sehr innovatives und emotionales Schmuckthema.   

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Seit 1981 auf dem Markt, seit 2001 urheberrechtlich geschützt: der legendäre Niessing-Spannring, hier in der High-End-Ausführung.
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BJ: Wie viele „Bilder“ unterschiedlicher Kollektionen oder Produkte verträgt eine Marke?

Erl: Das muss jede Marke für sich entscheiden. Niessing hat die stärksten Themen in der „Markenkollektion“ zusammengefasst. Diese beinhaltet die Essenz von Niessing. Sie ist Grundlage für unsere Juwelierpartner, die perfekte Kollektion zusammenzustellen. Wir haben in den vergangenen Jahren einen Prozess der Fokussierung durchlaufen, um das Markenbild zu schärfen und die Lagerdrehung zu optimieren.    

BJ: Wie wichtig ist die DNA einer Marke und ihre Kommunikation?

Erl: Eine Marke lässt sich nur über kontinuierliche, eigenständige und relevante Kommunikation aufbauen. Für uns hat die Präsenz von Niessing vor allem in digitalen und klassischen Konsumentenmedien oberste Priorität. Dass der Niessing-Spannring dabei im Mittelpunkt steht versteht sich von selbst.      

BJ: Was machen Sie mit tollen Produktideen, die nicht zur DNA Ihrer Marke passen?

Erl: Grundsätzlich ist Offenheit Teil unserer DNA. Niessing soll immer wieder überraschend sein. Allerdings gehört zur Markenführung, eben auch „Nein“ sagen zu können.   

BJ: Wie wird sich Ihre Marke in den kommenden Jahren entwickeln?

Erl: Wir setzen unsere Strategie der Konzentration konsequent fort. Starke Fachhandelspartner mit engem Bezug zur Marke Niessing sowie die Niessing-Stores bieten das lokale Verkaufserlebnis. Das digitale Erleben der Marke führt die Kunden zum Verkaufspunkt.

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Die Niessing-Schnur ist eine weitere Ikone, jüngste Weiterentwicklung ist die Kollektion Colette C, unter anderem mit verschlusslosen Armreifen.
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Die Manufaktur Niessing hat seinen Uhren-Klassiker Radius 9 um eine Tonneau-Form erweitert. Besonderheit: Die Uhr gibt es in neun Legierungen, die Bänder in 28 Farben.

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