Nomos gibt Antwort

Nomos wird nicht zurückrudern und die neue Partnerschaft mit den beiden Online-Plattformen Chronext und Chrono24 nicht beenden, wie es sich einige Juweliere wünschen. Wir haben berichtet. Der Grund: Alles läuft gut mit Chronext und Chrono24, sagt Nomos-Mitinhaber Roland Schwertner auf Anfrage von „Blickpunkt Juwelier“.


Für Schwertner ist die Sache klar. „Ich hatte eine Idee, wie man die Herausforderungen im Online-Handel in den Griff bekommen kann. Und bislang geht die Idee auf“, sagt der Geschäftsführer. Nomos wird also auch weiterhin neue Uhren an Chronext und „refurbished“ Uhren, also Uhren mit leichten Gebrauchsspuren, an Chrono24 liefern. Denn für Schwertner gibt es keinen Grund, die Zusammenarbeit mit den beiden Plattformen aufzugeben. In Deutschland sei die E-Commerce-Situation noch vergleichsweise einfach. Da Marktplayer wie Amazon, Ebay oder Mr. Porter bei Luxusuhren bislang in Deutschland keine große Rolle spielen würden, werde der Großteil der Neuuhren über Chronext und der Großteil der Gebrauchtuhren über Chrono24 vertrieben. Und genau bei diesen beiden Playern sitze er nun im Cockpit, so Schwertner. Die ersten Erfahrungen würden zeigen, dass die Preisstabilität seit dem Beginn dieser beiden Partnerschaften extrem gestiegen sei.

Seit etwa drei Monaten verkaufe Chronext eigene Nomos-Uhren, so Schwertner, und die Preise seien konstant geblieben. Sobald es Rabatte auf neue Uhren geben würde kündigt Schwertner das Ende der Zusammenarbeit mit Chronext an. Da keine Lieferverträge, geschweige denn selektive Vertriebsvereinbarungen mit Chronext bestehen, könnte Schwertner von heute auf morgen die Lieferungen nach Köln stoppen. Chronext verkaufe nun weniger Nomos-Uhren, die aber zum vollen Preis. Deswegen geht er davon aus, dass Chronext das Versprechen nach Hochwertigkeit ernst meine und die Zusammenarbeit mit Nomos dazu nutze, sich qualitativ zu verbessern und nicht den Schwerpunkt auf Rabatt als Kaufanreiz zu setzen.

Die Idee hinter der Zusammenarbeit mit Chono24 sei ebenfalls aufgegangen, so Schwertner. Seitdem Chrono24 in seiner „Brand-Boutique“ die Marke Nomos führt und dort „aufgearbeitete“ Modelle anbietet, die direkt aus Glashütte kommen, seien auch die Preise der sonstigen Nomos-Modelle gestiegen. Der Grund: die Preisstabilität der Marke werde deutlich. Alle aufbereiteten Uhren, die bei Chrono24 angeboten werden, liegen laut Vorgabe von Nomos 15 bis maximal 20 % unter dem aktuellen Listenpreis. Da sich allerdings unter den refurbished Uhren auch Modelle befinden, die älter als 10 Jahre alt sind, erreiche man eine Preisstabilität.

Wie Schwertner berichtet, handelt es sich bei den Chrono24-Uhren auch um Uhren aus dem eigenen Archiv, beispielsweise aus einer Serie, die für die Lufthansa aufgelegt und nicht komplett verkauft wurde. Ebenso gebe es Rückläufer der Juweliere, die – einmal im Handel – nicht mehr als Neuware verkauft werden dürfen. Chrono24 profitiere neben der Wertsteigerung der gebrauchten Nomos-Uhren auch aus Image-Sicht. Bislang gehören zur „Brand Boutique“ von Chrono24 eher unbekanntere oder im stationären deutschen Fachhandel unbedeutendere Marken wie Benzinger, Louis Moinet, Porsche Design, Frédérique Constant, Moritz Grossmann und Ateliers de Monaco.

Dass es durch die Zusammenarbeit mit Chronext zu Lieferengpässen kommen würde, sieht Schwertner nicht. Es sei eher der Gegenteil der Fall. Da Chronext nun die Nomos-Uhren selbst bei voller Marge verkauft, bleiben die reduzierten Graumarktuhren der klammen Juweliere liegen, die sie bislang auf Chronext einstellen. Zudem profitieren die Juweliere von der Werbekraft von Chronext. „Die limitierten Bauhaus-Modelle, die Chronext genauso bekommen hat wie andere Händler auch, waren dort nach einer Stunde ausverkauft. Aber sie bewerben die Uhren auch heute noch.“ Wenn ein Kunde diese Uhren nicht auf Chronext und erst recht nicht auf Chrono24 findet, werde er den stationären Handel ansteuern, ist sich Schwertner sicher. Schwertner geht zudem davon aus, dass es zu einer Marktbereinigung kommen werde. Die Händler, die bislang neue Nomos-Uhren auf Chronext zu vergünstigten Preisen und einschließlich 15 % für die Plattform verkaufen, würden langfristig sicherlich nicht überleben können. Dies komme den Juwelieren zugute, die zum vollen Preis verkaufen.

Den gesamten Beitrag lesen Sie in der nächsten Printausgabe von „Blickpunkt Juwelier“.

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