Rolex macht´s richtig

Rolex ist bisher dem Stil der Uhren treu geblieben.

Rolex zählt zu den beliebtesten Arbeitgebern in der Schweiz. Lob kommt vor allem von unerwarteter Seite. Aber auch der Fachhandel profitiert von dem guten Ruf des Uhrenherstellers.



Das Lob kommt von unerwarteter Seite. „Rolex ist ein Arbeitgeber, der die Angestellten sehr gut behandelt.” Dieser Kommentar kommt nicht von Arbeitgeber-Seite. Ganz im Gegenteil: Es ist der Gewerkschafter Raphaël Thiémard, der sich derart positiv über den Uhrenhersteller äußert. Thiémard ist bei der Gewerkschaft Unia für den Uhrensektor zuständig. Und der Uhrensektor umfasst in der Schweiz rund 57.000 Mitarbeiter. Daher kennt der Gewerkschafter die Unterschiede bei den diversen Herstellern.

Rolex beschäftigt etwa 10.000 Mitarbeiter, 7.000 davon in der Schweiz. Die Arbeitsbedingungen seien besser als bei anderen Uhrenherstellern. Aber auch vom Gehalt her gäbe es keinen Grund zur Klage, der Verdienst sei sehr gut.

Rolex ist für die guten Arbeitsbedingungen bekannt.

Was den guten Ruf des Unternehmens ausmacht, sieht man zum Teil bei einem Firmenbesuch, berichtet die Handelszeitung: Es gibt keine Hektik. Zudem sind die Arbeitsräume hell und freundlich. Die Kantine hat mehr Ähnlichkeit mit einem Restaurant. Und die Menüs sind qualitativ deutlich besser, als man es normalerweise von Kantinen gewohnt ist. Die Mitarbeiter honorieren nicht nur die guten Arbeitsbedingungen: Sie arbeiten auch bei der Nummer 1 der Schweizer Uhrenindustrie. Andere mögen mehr oder teurere Uhren produzieren. Aber keine andere Marke kommt vom Umsatz her an Rolex heran. Der Umsatz wird auf fünf Milliarden Schweizer Franken geschätzt. Cartier kommt auf 1,59 Milliarden, Omega auf 1,52 und Patek Philippe auf 1,2 Milliarden Franken.

Die Gewerkschaft Unia ist voll des Lobes für Rolex.

Rolex-Mitarbeiter sind motiviert

Die guten Arbeitsbedingungen haben für das Unternehmen den Vorteil, dass die Personalfluktuation sehr gering ist. Und der Uhrenhersteller honoriert die Treue und den Einsatz der Arbeitnehmer. Daher erhielten alle Mitarbeiter 2018 und 2019 einen Bonus, der einem 14. Monatsgehalt entsprach. Wobei auch Teilzeitkräfte und Zeitpersonal davon profitierten. Offiziell gibt es vom Unternehmen dazu keine Stellungnahme. Dass Rolex anders agiert, als andere Uhrenhersteller, hängt wohl auch mit den Eigentumsverhältnissen zusammen: Rolex gehört der Hans-Wilsdorf-Stiftung. Rolex-Gründer Hans Wilsdorf war kinderlos, daher errichtete er diese Stiftung. Damit muss Rolex nicht kurzfristig Gewinne erwirtschaften. Viel mehr geht es um langfristigen Erfolg. Daher blieb Rolex selbst während der „Quarzkrise” der Schweizer Uhrenindustrie seiner Linie treu.


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