Schwaches Jahr 2016 für die deutsche Uhren-Schmuck-Branche

Nach einem starken Vorjahr soll der Markt 2016 voraussichtlich um knapp zwei Prozent schrumpfen.

Laut Handelsexperten sind die Unternehmer der deutschen Wirtschaft im Dezember in festlicher Stimmung. Wie das Ifo-Institut mitteilt, schätzen sie ihre aktuelle und künftige Geschäftslage positiver ein als noch im Vormonat. Der Geschäftsklimaindex zieht weiter an. Allerdings profitieren davon nicht alle Wirtschaftssparten.

Das Kölner Institut für Handelsforschung IFH Köln fragt besorgt „Uhren & Schmuck vor der Trendwende?“ und prognostiziert, dass der Markt dieses Jahr insgesamt um 1,8 Prozent schrumpfen wird.

Während das IFH Köln für 2015 noch ein Umsatzplus von 2,8 Prozent errechnete, kann dieses Ergebnis dieses Jahr nicht gehalten werden, sogar von einem Minus von bis zu zwei Prozent ist die Rede. Laut den Handelsexperten ist das Markvolumen 2016 auf knapp 5,9 Milliarden gesunken. Wobei hier das für die Branche so bedeutende Weihnachtsgeschäft noch nicht berücksichtigt wurde und hier noch Veränderungen stattfinden könnten.

Echtschmuck läuft besser

Während für Uhren ein Umsatzminus von drei Prozent prognostiziert wird, soll der Schmuckumsatz voraussichtlich nur um rund ein Prozent sinken, wobei sich hier vor allem die stabile Nachfrage nach Echtschmuck positiv auswirkt.

Stationäre Fachhandel verliert massiv Marktanteile

Vor allem der stationäre Fachhandel gerät wegen seiner typischen kleinbetrieblichen Struktur immer mehr unter Druck. Mit ein Grund dafür sind laut IFH Köln „dynamisch wachsende Newcomer in Form von Internet-Pure-Playern“. Noch hält der Fachhandel knapp zwei Drittel der Marktanteile – Tendenz stark sinkend. Denn bis 2020 könnte dieser laut Branchenexperten auf unter 50 Prozent sinken. Peter Frank vom IFH Köln sagt: „Der stationäre Fachhandel kann nur bestehen, wenn er sich auf seine traditionellen Stärken besinnt: Einkaufserlebnis, Topberatung und ein ausgeklügeltes Kundenbeziehungsmanagement. Die Positionierung muss für den Konsumenten klar erkennbar sein. Darauf muss alles abgestimmt sein.“ Er kommt zu dem Schluss: „Der Wettbewerb zwingt den Handel zu mehr Anstrengung.“

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