
Branchenexperten blicken mit Sorge auf die kommenden Monate – nicht zuletzt, weil auch die Luxuskonsumenten zunehmend selektiver agieren. © Shutterstock.com/ Rolex/ Patek Philippe
Nach einer kurzen Verschnaufpause im Januar verzeichnete die Schweizer Uhrenbranche im Februar 2025 erneut einen Rückgang der Exporte. Besonders belastend wirken sich die schwache Nachfrage in China sowie eine Eintrübung im US-Markt aus – auch das obere Preissegment ist betroffen.
Nachfrageschwäche belastet führende Exportnation
Die Schweizer Uhrenindustrie, drittgrößter Exportzweig des Landes, musste im Februar einen deutlichen Rückgang hinnehmen. Insgesamt gingen die Ausfuhren im Vergleich zum Vorjahresmonat um 8,2 Prozent zurück. Ein zentraler Faktor war die geringere Nachfrage in China, einem der wichtigsten Absatzmärkte. In Summe wurden rund 102.000 Uhren weniger exportiert als im Vorjahresmonat – ein deutliches Signal für die angespannte Marktsituation.
Mittleres und oberes Preissegment unter Druck
Betroffen ist vor allem das mittlere Marktsegment: Uhren mit Exportpreisen zwischen 500 und 3.000 Schweizer Franken verzeichneten ein Minus von 15,4 Prozent. Auch die Exportzahlen im Hochpreissegment (über 3.000 Franken) gingen mit 7,3 Prozent zurück. Lediglich das Einstiegssegment unter 200 Franken konnte zulegen – ein Indiz für wachsende Preissensibilität der Konsumenten. Uhren aus Edelmetall entwickelten sich aufgrund des hohen Materialwerts stabiler als Stahlmodelle.
USA nicht mehr stabilisierender Faktor
Auch die Vereinigten Staaten, lange Zeit ein verlässlicher Wachstumsmarkt für die Branche, zeigten Schwächen. Die Exporte in die USA sanken im Februar um 6,7 Prozent. Marktbeobachter sehen einen Zusammenhang mit der gesunkenen Verbraucherstimmung, die laut aktuellen Erhebungen auf dem tiefsten Stand seit August 2021 liegt. Die wirtschaftspolitische Unsicherheit in den USA – insbesondere mit Blick auf die angekündigten protektionistischen Maßnahmen der Trump-Regierung – belastet zusätzlich.

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