Garmin konnte trotz Lockdowns ein sattes Plus von 12 % im ersten Quartal hinlegen, auch wegen der hochwertigen Smartwatches. Wie kommt es dazu? „Blickpunkt Juwelier“ hat bei Kai Tutschke, Geschäftsführer Garmin DACH, nachgefragt.
„Blickpunkt Juwelier“: Garmin hat weltweit 12 % Plus im ersten Quartal hingelegt (hier). Wie sehen die Zahlen für den deutschsprachigen Markt aus?
Kai Tutschke: In Anbetracht der besonderen Umstände ab Ende des 1. Quartals konnten wir sehr gute Resultate erzielen und liegen im deutschsprachigen Raum sogar über den globalen Ergebnissen. Besonders bei unseren hochwertigen Wearables hatten wir eine sehr gute Nachfrage.
BJ: Gibt es spezielle Zahlen zu den Verkäufen der Uhren?
Tutschke: Wir veröffentlichen keine Absatzzahlen unserer Uhren, können aber sagen, dass die beiden Segmente Fitness und Outdoor, zu denen unsere Uhren gehören, um 24%, beziehungsweise 14% gewachsen sind.
BJ: Wie haben sich die einzelnen Kanäle und speziell die Juweliere geschlagen?
Tutschke: In Q1 haben sich alle Handelskanäle sehr gut entwickelt. Ab Ende des 1. Quartals standen besonders unsere stationären Handelspartner aufgrund des Beschlusses der Ladenschließungen vor großen Herausforderungen. Mit den Verkaufszahlen unserer Juweliere sind wir ebenfalls zufrieden und sind hier einen großen Schritt vorangekommen. Viele konnten ihre Abverkäufe durch aktive Kundenansprache oder durch die Vermittlung von Know-how in unseren regelmäßigen Webinaren deutlich steigern.
BJ: Vermutlich sind derzeit bis zu 10 Millionen Beschäftigte in Deutschland in Kurzarbeit. Erklärt dies die gestiegenen Verkaufszahlen Ihrer Uhren und Hometrainer?
Tutschke: Wir verfolgen prinzipiell das Ziel, unsere Kunden durch unsere Marke und Produkte zu inspirieren, ein aktives und erfülltes Leben zu führen. Zurzeit stellen wir fest, dass Outdoor-Aktivitäten wie Joggen und Radfahren deutlich zugenommen haben. Zu unserer Zielgruppe gehören Jogger, Radfahrer, Golfer, Wanderer, Taucher, Segler und alle, die ein aktives Leben führen. Diese Zielgruppe möchte ihren Lebensstil durch ihre Garmin-Uhr ausdrücken. Unabhängig von der derzeitigen Corona-Krise.
BJ: Gesundheit oder Fitness? Was ist in Zeiten von Corona die Hauptmotivation für den Kauf einer Smartwatch?
Tutschke: Wir stellen verstärkt den Trend nach einem bewusst gesünderen Lebensstil fest, denn viele Menschen betrachten ihre Gesundheit als das wichtigste Gut und richten ihr Leben danach aus. Dazu gehören sowohl eine gesündere Ernährung als auch mehr Aktivitäten und Sport – unterstützt von der passenden Smartwatch am Handgelenk.
BJ: Sehen Sie sich als Krisengewinner?
Tutschke: Das Wort Gewinner passt nicht zur derzeitigen Krise. Jedoch blicken wir positiv in die Zukunft und gehen davon aus, dass das Bewusstsein der Menschen für einen aktiven, gesunden Lebensstil auch über die Krise hinaus Bestand haben wird.
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