Streik bei Amazon

Mitarbeiter von Amazon haben mit Beginn der Nachtschicht zu Montag an mehreren Standorten die Arbeit niedergelegt.


Die Streiks finden in Bad Hersfeld, Koblenz, Rheinberg, Werne und Leipzig statt. Orhan Akman, bei Verdi verantwortlich für den Einzel- und Versandhandel: “Wir verschärfen die Gangart, denn Amazon zeigt bislang keine Einsicht und gefährdet die Gesundheit der Beschäftigten zu Gunsten des Konzernprofits.” Er verweist auf die jüngsten Coronavirus-Ausbrüche an Amazon-Standorten wie Bad Hersfeld. “Nach unseren Informationen haben sich dort mindestens 30 bis 40 Kolleginnen und Kollegen infiziert”, so Akman. Die Gewerkschaft fordert den Abschluss eines Tarifvertrags, um den Gesundheitsschutz und die Sicherheit der Beschäftigten abzusichern. Außerdem verlangt Verdi die Anerkennung der regionalen Flächentarifverträge des Einzel- und Versandhandels. Hintergrund: Amazon nimmt Vereinbarungen der Logistikbranche als Maßstab, in der weniger bezahlt wird.

Ein Amazon-Sprecher hingegen sagte: “Was die Gewerkschaft als Ziel beschreibt, ist für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Amazon längst Realität: Löhne am oberen Ende dessen, was für vergleichbare Tätigkeiten gezahlt wird, Entwicklungschancen für viele Menschen und vor allem ein sicheres Arbeitsumfeld.” Allein in Deutschland habe Amazon seit Februar 470 Mio. Einheiten Desinfektionsmittel für die Hände, 21 Mio. Paar Handschuhe, 19 Mio. Masken, Gesichtsschilder oder anderen Mund-Nase-Schutz und 39 Mio. Packungen desinfizierende Wischtücher bestellt. Amazon hatte sich bei früheren Aktionen und Streikaufrufen der Gewerkschaft gelassen gezeigt.

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