Swarovski: Weniger Neuheiten!

Swarovski ist eines der am stärksten auf die Mode ausgerichteten Schmuckunternehmen. Was bedeutet die derzeitige Schwäche des Modehandels für den Schmucksektor? Wir sprachen mit Christoph Storck, Geschäftsführer von Swarovski Deutschland.


Blickpunkt Juwelier: Herr Storck, der Modehandel liegt am Boden (hier). Es wird erwartet, dass die strenge Saison-Ausrichtung fällt. Wie wird Swarovski reagieren?
Christoph Storck: In der Tat wird das Gesamtangebot von Swarovski für Herbst/Winter 20 einen geringeren Anteil an Neuheiten aufzeigen, was wiederum zu einem mittelfristig konstanteren Sortiment führt.

BJ: Was bedeutet eine Loslösung vom Frühlings-, beziehungsweise Herbst-Zyklus für die Werbe- und POS-Strategie von Swarovski?
Storck: Unser übergreifender Fokus im zweiten Halbjahr bleibt im Jubiläumsjahr von Swarovski mit dem Thema 125 Jahre Swarovski durchgängig bestehen. Neben der Anniversary-Kollektion finden sich die Neuheiten der Herbst-/ und Weihnachtskollektion jeweils auch in unserer Kommunikation wieder. Somit legt die Kommunikation neben dem Neuheiten-Fokus auch Wert auf die Kommunikation bestehender Basics, beispielsweise unsere Bestseller der Tennis Deluxe und Attract Familie.

BJ: Im Vergleich zum Modehandel kann der Juwelier modeunabhängigere Produkte verkaufen. Wird dies ein Vorteil sein für die Zeit nach dem Shutdown?
Storck: Selbstverständlich ist es von Vorteil mit einer größeren Priorisierung von Basic-Produkten zu arbeiten, die trendunabhängig sind und vor allem im zweiten Halbjahr fester Bestandteil unserer saisonalen Kommunikation sind.

BJ: Werden Sie sich künftig stärker auf Service-orientierte Händler als auf Händler in Frequenzlagen konzentrieren?
Storck: Wir haben aufgrund der aktuellen Situation keine Änderung der Vertriebsstrategie geplant und arbeiten weiterhin mit unseren langjährigen Partnern zusammen.

BJ: Swarovski hat für die Zentrale in Wattens einen Personalabbau angekündigt. Wird dies Auswirkungen auf das Geschäft in Deutschland haben?
Storck: In den vergangenen Jahren wurde viel in die Zukunft des Standortes Wattens investiert, alle Kernkompetenzen des Unternehmens sind hier gebündelt. Zugleich sieht sich Wattens seit mehreren Jahren einem verstärkten Kostendruck ausgesetzt und richtet sich nun neu aus. Dieses beinhaltet unter anderem die Zusammenführung von Geschäftsbereichen sowie eine starke Verschlankung der Führungsebene. Maßnahmen, die bereits Ende 2019 gestartet und zum Teil bereits umgesetzt wurden. Derzeit werden in den einzelnen Bereichen Analysen gefahren, um die Größenordnung festzulegen. Auf den deutschen Markt wird dies keine Auswirkungen haben.

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