Der Nachfragerückgang in China beschert der Swatch Group eine negative Bilanz im ersten Halbjahr – das geht aus dem Halbjahresbericht hervor. © Shutterstock | Swatch Group
Keine rosigen Neuigkeiten gibt es von der Swatch Group zu vermelden. Im aktuellen Halbjahresbericht vermeldet man einen Nettoumsatz von CHF 3445 Mio – was einem Minus von 14,3 Prozent zum Vorjahr entspricht. Ausgelöst wurde der Umsatzrückgang durch die stark gesunkene Nachfrage in China.
Die Swatch Group meldete sich Mitte Juli mit dem Halbjahresbericht 2024. Ein Nettoumsatz von CHF 3445 Mio. Euro werden dort vermeldet. Das entspricht einem Minus von 14,3 Prozent zum Vorjahr (zu aktuellen Wechselkursen) bzw. Minus 10,7 Prozent zu konstanten Kursen. Der Betriebsgewinn beträgt CHF 204 Mio, dieser lag im Vorjahr bei CHF 686 Mio., die operative Marge liegt bei 5,9 Prozent – im Vorjahr bei 17,1 Prozent.
Der Umsatzrückgang wurde ausgelöst durch die stark gesunkene Nachfrage nach Luxusgütern in China (inkl. Hongkong SAR und Macau SAR). Einzig die Marke Swatch konnte sich diesem Rückgang widersetzen und steigerte die Verkäufe in China sogar um 10 Prozent.
Bessere Ergebnisse außerhalb Chinas
Außerhalb Chinas stieg der Umsatz auf Niveau des Rekordjahres 2023, vermeldete die Swatch Group im Halbjahresbericht. Der Gesamtumsatz lag demnach 5,6 Prozent über dem ersten Halbjahr 2022, zu konstanten Kursen. Die operative Marge liegt bei 11 Prozent im Uhren- und Schmuckbereich (ohne Produktion). Diese stieg im Juni bereits wieder auf über 15 Prozent an, was ein positives Zeichen für das zweite Halbjahr 2024 ist.
Die Ergebnisse des Swatch Group Halbjahresberichts resultieren auch aus einer bewussten Entscheidung, ein kurzfristig stark negatives operatives Resultat im Produktionsbereich in Kauf zu nehmen, um die Aufrechterhaltung aller Produktionskapazitäten zu gewährleisten und auf Entlassungen zu verzichten.
Uhren und Schmuck der Swatch Group besonders betroffen
Der Uhren- und Schmuckbereich (ohne Produktion) der Swatch Group musste laut Halbjahresbericht einen erheblichen Umsatzrückgang in Kuaf nehmen. In der Folge sank die operative Marge des Bereichs deutlich auf 11 Prozent (2023: 19 Prozent), auch weil die Marketing-Investitionen bewusst aufrecht erhalten wurden, heißt es von Seiten der Swatch Group.
In Europa erzielte der eigene Retail stabile Umsätze auf Vorjahresniveau. Die geopolitischen Konflikte verunsicherten hingegen viele europäische Einzelhändler, schreibt der Bericht weiter. Ihre Befürchtung vor zu hohen Lagerbeständen führten zu einer großen Zurückhaltung bei den Nachbestellungen, was die Wholesale-Umsätze um über 10 Prozent reduzierte. Positive Ausnahmen bildeten die Schweiz und Spanien.
Die Retailaktivität der Swatch Group übertraf erstmals die Marke von 45 Prozent des Gesamtumsatzes des Uhren- und Schmuckbereichs. Die Umsätze im 1. Halbjahr 2024 lagen über Vorjahr in Lokalwährungen, unter Ausklammerung von China.
Die Luxusmarken Breguet, Blancpain und Omega waren besonders vom schwierigen Marktumfeld betroffen, während sich Harry Winston gut behauptete. Swatch, Tissot und Longines konnten ihre starke Position halten. Die Nachfrage nach der MoonSwatch und der Swatch Scuba Fifty Fathoms blieb während der gesamten Berichtsperiode hoch und beschleunigte sich noch durch den Erfolg der neuen «Mission to the MoonPhase» Modelle New Moon und Full Moon sowie der drei neuen «Mission on Earth» Modelle Lava, Polar Lights und Desert, so der Halbjahresbericht weiter.
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