Gibt es beim Einstieg ins Geschäft mit den Farbedelsteinen denn Trends, bei denen man auf den Zug mit aufspringen kann? Experten sind sich einig: Was so ewig und zeitlos schön ist, kann niemals Trend sein. Farbedelstein ist ewig und der Geschäftserfolg kommt nicht über Nacht! Ein paar Nuancen gibt es dann aber doch noch…

Kann Farbedelstein Trendware sein? Auf den ersten Blick lautet die Antwort Nein. Die Königsklasse der Farbedelsteine ist so teuer und selten, dass sie keinem Trend unterliegen kann, der genauso schnell wieder verschwinden kann, wie er gekommen ist.

Geht es um die Schönheit des Schmucks, kaufen die Kunden nach der Farbe, die ihnen am besten gefällt und steht – und hier sind die Geschmäcker bekanntlich so vielseitig und facettenreich wie die Farbedelsteine selbst. Bei einem Anlageprodukt mit Potenzial auf Wertsteigerung kann es auch nicht um Trends gehen – hier sind die Jäger und Sammler unterwegs, die durch die Expertise von Juwelier und Lieferant die bestmögliche Beratung brauchen.

Sicherlich, manche Kunden lassen sich gerne beeinflussen von den Trends die aus dem Einrichtungs- und Dekobereich in die Mode fließen – in diesem Jahr wäre es etwa die Pfirsich-Palette bedingt durch die Pantonefarbe des Jahres, „Peach Fuzz“ – und als Farbedelstein wäre das beispielsweise der Morganit.

Eine Frage der Vermarktung

Eine, die sich sowohl mit Farbedelsteinen als auch mit Trends auskennt, ist die Juwelierin Sue van Bömmel von Juwelier Burck aus Friedberg.  Für Sue van Bömmel ist Trend auch das Produkt, das von seinen Herstellern schlau vermarktetet wurde. Die gestiegene Nachfrage nach Farbedelsteinen beobachtet sie seit etwa vier bis fünf Jahren. Im hochpreisigen Bereich en vogue gemacht haben sie ihrer Ansicht nach Marken wie Pommelato, Fope oder Tamara Comolli. „Allerdings haben die dort verwendeten Steine nicht die Schliffe, die später leicht wiederverkäuflich sind“, betont sie. Der Trend des Farbedelsteins war für van Bömmel eine Frage der Vermarktung – ein Thema, das sich auch der Juwelier bewusst machen sollte. „Jeder Farbedelstein ist ein Unikat! Dieses Bewusstsein fehlt noch bei der Beratung“, berichtet sie.

In der Praxis bedeutet das bei Juwelier Burck beispielsweise, dass Teile von Schmucksets für Kunden auch zum späteren Kauf zurückgelegt werden – denn meistens bekommt man die Steine in ihrer besonderen Farbnuance kein zweites Mal.

Unabhängig von der Preislage bringen auch Citrin, Amethyst, Quarz und Co. eine Einzigartigkeit mit sich – und damit auch Emotionalität.  Dies alles sind Punkte, die der Juwelier bei der Beratung natürlich ansprechen muss, denn Trend hin oder her, am Ende des Tages kaufen Kunden mit dem Schmuckstück auch eine Geschichte. Und diese Geschichten sind bei Farb-edelsteinen endlos.