Uhren-Markensammler waren gestern: Jetzt ich!

Uhrenmarken Juwelier wenig

Verfügbarkeit Das Sammeln möglichst vieler Marken ist nicht mehr zeitgemäß. Heute wünschen sich Kunden vor Ort eine kleinere, aber exklusive Auswahl. © BPJ

Der Uhrenfachhandel steht vor dem Umbruch: Statt einer überladenen Markenvielfalt braucht es klare Fokussierung. Das Prinzip „6 statt 10“ von Blickpunkt·Juwelier empfiehlt sechs strategische Segmente, auf die sich der Fachhändler konzentriert – von zuverlässigen Marken über Exklusivität bis hin zu Neuheiten. Nach dem Motto „Weniger Marken, aber eine gezielte Auswahl” lassen sich Übersicht und Kompetenz steigern, was letzten Endes zu wirtschaftlichem Erfolg führt.



In Zeiten des „Overloads“, der fast alle Ebenen des täglichen Lebens betrifft, braucht es einen klaren Fokus. Das gilt auch für den Fachhandel. Früher war mehr Auswahl gleichbedeutend mit Kompetenz – je mehr Marken ein Juwelier im Sortiment hatte, desto wichtiger wurde er angesehen. Die Schaufenster und Vitrinen waren bunt, auffällig gestaltet und vor allem eines: voll! Heute aber wirken solche Überangebote nicht mehr beeindruckend, sondern überfordern die Kundschaft. Jene Vielfalt, die einst Auswahl und Vertrauen signalisierte, erweckt nun den Eindruck von Beliebigkeit – und stiftet Verwirrung. Denn viele der ausgestellten Uhrenmodelle sind schon lange nicht mehr aktiv im Verkauf, sie stammen aus Zeiten, in denen sie gefragt waren und Umsatz brachten. Zwar stehen sie noch dekorativ in der Auslage, spielen im Tagesgeschäft jedoch keine Rolle mehr. Es wird Zeitlosigkeit vorgetäuscht und das spürt der Kunde. Für ihn zählen ganz andere Werte: Qualität, Klarheit, Verlässlichkeit. Der Markt hat sich verändert und der stationäre Fachhandel kann es sich schlicht nicht mehr leisten, Marken nur halbherzig zu führen.

Blickpunkt·Juwelier rät Fachhändlern daher sich zu fragen, welche Marken wirklich in das eigene Portfolio passen, richtig betreut und mit dem nötigen Engagement verkauft werden können. Wer seine Sortimentspolitik über- beziehungsweise neu denkt, schärft zum einen seine Positionierung und schafft zum anderen echtes Vertrauen beim Kunden. Genau hier kommt das „6 statt 10“-Prinzip ins Spiel, was bedeutet: weniger Marken, mehr Klarheit. Die Idee dahinter ist einfach: Niemand kann alles abdecken, und wer sein Profil schärfen möchte, muss Schwerpunkte setzen. Statt einer bunten Mischung ohne Struktur braucht es eine klare Handschrift. Um auf die Erfolgsspur zurückzukehren, muss sich der Händler demnach von bestimmten Marken trennen. Nur so schafft er es, sein überladenes Sortiment zu straffen und die Ware an den Mann wie an die Frau zu bringen.

Zugegeben mag das auf den ersten Blick riskant erscheinen, es entpuppt sich aber als die richtige Strategie. Man lenkt den Fokus auf das eigene Portfolio. Niemand kann heute noch zwanzig oder mehr Marken aktiv führen. Für jede Marke braucht es Aufmerksamkeit, Beratung, Service und Platz im Lager. Zudem erlauben Eigenmarken bessere Kontrolle über Preise und Sortimentstiefe. Gleichzeitig sorgt die „6 statt 10“-Strategie von Blickpunkt·Juwelier für mehr Unabhängigkeit von externen Partnern, was einen entscheidenden Vorteil mit Blick  auf wirtschaftliche Unsicherheiten bringt.

Alexander Flekel
Alexander Flekel, Vertriebsleiter © Mona Luxware

Ich bin überrascht darüber, wie viele Kunden und Fachhändler auf Philipp Plein abfahren.

Alexander Flekel, Vertriebsleiter, Mona LuxWare

So einfach lässt sich das eigene Sortiment straffen

Blickpunkt·Juwelier schlägt folgende sechs Segmente vor, die für den Fachhandel besonders wichtig sind:

Das Segment „Zuverlässig“ bildet die Basis: Im Fokus stehen Marken, die den Fachhandel unterstützen. Sie liefern Ersatzteile, bieten verlässlichen After-Sales-Service und haben einen Außendienst, der tatsächlich erreichbar ist. So kann der Händler dem Kunden auch nach dem Kauf Sicherheit und somit einen entscheidenden Vorteil gegenüber dem Onlinehandel geben.

Es folgt das Segment „Smart Watch“. Intelligente Uhren sind längst treue Begleiter im Alltag. Sie bringen neue Kundengruppen ins Geschäft und zeigen, dass der Händler am Puls der Zeit ist. Nicht nur für die GenZ ist dies ein entscheidendes Merkmal, sich für den Juwelier vor Ort zu entscheiden.

Das „Zeitatelier“ verleiht dem Händler eine starke Position. Hier geht es darum, wieder als Experte wahrgenommen zu werden. Beratung, Fachwissen sowie ausgewählte Marken schaffen ein Einkaufserlebnis, das sich von der reinen Abholstation entscheidend abhebt. Kunden spüren die Kompetenz und bauen Vertrauen auf. Das führt zu mehr Loyalität und besseren Margen.

„Made in Germany“ ist für viele Kunden ein wichtiges Kaufargument. Deutsche Uhren stehen für Präzision, Qualität und Tradition. Händler, die solche Marken führen, können auf eine starke Nachfrage bauen.

„Made in Japan“ bietet eine andere Stärke: absolute Liefertreue und Verlässlichkeit. Japanische Hersteller halten zum stationären Handel und sehen den Juwelier als festen Partner. Das gibt Sicherheit und macht diese Marken zu einem stabilen Baustein im Sortiment.

Last but not least braucht es Uhren, die „neu und aufregend” sind. Verbraucher lieben es, überrascht zu werden. Wer jedes Jahr eine neue Marke in seinem Laden vorstellt, bringt Schwung in sein Sortiment. Wichtig ist nur: Neue Marken aufnehmen heißt auch, alte loslassen. Denn nur so bleibt die Auswahl klar und übersichtlich.

Verbraucher wollen Service und Verfügbarkeit

Ein gestrafftes Sortiment ist also ein guter Anfang. Ebenso entscheidend ist aber auch, wie die Marken geführt werden. Dabei stehen zwei Punkte im Mittelpunkt: Service und Verfügbarkeit. Wie erwähnt kann es sich kein Juwelier leisten, sämtliche Modelle aller geführten Marken vorrätig im Lager zu halten. Das Dilemma: Kommt ein Kunde mit einem ganz konkreten Wunsch, die Uhr ist aber nicht sofort verfügbar, droht der Verkaufsabschluss zu platzen. Selbst wenn der Händler das Objekt der Begierde bestellen kann, schreckt die Wartezeit den Besucher oftmals ab. Also kauft der Kunde lieber online – bequem und schnell. Dieses Szenario ist für viele Händler mittlerweile bittere Realität. Dabei hatte der Kunde durchaus vor, lokal zu kaufen – die fehlende Verfügbarkeit jedoch hemmt das Vor-Ort-Service und führt genau zum Gegenteil.

Stichwort Service: Fachhändler klagen immer häufiger über Probleme, wenn es um die Beschaffung von Ersatzteilen für Topmarken geht. Selbst mit Verkaufslizenz scheitert die Reparatur häufig an fehlenden Teilen oder unvollständiger Lieferung. In der Praxis heißt das: Ein Verbraucher, der sich bewusst für eine Uhr beim Fachhändler entschieden hat, muss das Modell im Servicefall unter Umständen zum Hersteller schicken – mit Wartezeiten von mehreren Wochen oder Monaten. In Folge macht sich Frustration breit. Diese schreibt der Kunde leider nicht dem Hersteller zu, sondern dem Juwelier. Und beim nächsten Mal kauft auch er lieber online ein, statt extra dafür ins Geschäft zu kommen.

Damit beginnt ein Teufelskreis, in dem der stationäre Handel zunehmend an Glaubwürdigkeit verliert. Kunden erwarten heute weit mehr als bloß das reine Produkt, sie wollen kompetente Betreuung auch nach dem Kauf. Fehlt diese Betreuung, sinkt das Vertrauen rapide – und der Uhrenkauf verlagert sich ins Netz. Nicht weil man dem Händler schaden will, sondern weil Kunden gelernt haben, dass ihnen der lokale Experte in solchen Fällen nicht weiterhelfen kann. Der Fachhandel muss also weitsichtig reagieren, was ihm bestens mit dem „6 statt 10“-Prinzip gelingt.

White Label als Schlüssel zur Eigenständigkeit

Noch etwas: In einem zunehmend von Markenabhängigkeit geprägten Markt kann die Eigenmarke zu einem wichtigen Positionierungsinstrument werden. Wer sich vom direkten Mitbewerb abheben will, kann auchauf sein eigenes Label setzen, die „Marke Ich“. Der Vorteil: Produkte unter eigenem Namen lassen sich weder online noch offline vergleichen, was dem Händler mehr Spielraum in der Preisgestaltung gewährt. Die vielzitierte Marge kann bei Eigenmarken entsprechend höher ausfallen, weil es ja kein identisches Pendant mit Preisschild im Internet gibt. Durch die Entwicklung und den Vertrieb einer Eigenmarke schafft sich der Händler ein unvergleichbares Produkt – eines, das nicht in Preisvergleichsportalen auftaucht und bei dem allein der Händler die Preisgestaltung kontrolliert. Die Marge ist entsprechend attraktiver, die Differenzierung spürbarer.

Das Konzept funktioniert vom Einsteigermodell bis zur hochwertigen Automatikuhr. Per „White Label“ können Design, Ausstattung, Verpackung und sogar das Branding individuell aufs Geschäft zugeschnitten werden. Auch Präsentationssysteme lassen sich im Corporate Design gestalten – für einen konsistenten Auftritt im Schaufenster und am Point of Sale. In einer Zeit, in der sich große Markenhersteller zunehmend auf eigene Vertriebswege konzentrieren, bietet das White-Label-Konzept eine echte Chance mit mehr Unabhängigkeit, Kontrolle und einem Sortiment, das es „nur hier“ gibt. Gerade im Uhrensegment, wo Emotion, Vertrauen und Stil eine tragende Rolle spielen, bietet die Eigenmarke bis dato ungeahnte Möglichkeiten.

Marktausblick und Zukunft

Eines ist sicher: Ohne Uhren wird es auch in Zukunft nicht gehen. Sie bleiben Kernsortiment und Umsatzträger im Fachhandel. Aber die Art, wie Uhren präsentiert und geführt werden, muss sich ändern. Kunden wollen heute keine überladenen Schaufenster mehr. Sie suchen Orientierung und klare Empfehlungen. Sie wollen das Gefühl haben: Mein Juwelier hat für mich die richtige Auswahl getroffen. Und die „6 statt 10“-Strategie von Blickpunkt·Juwelier bietet das Werkzeug dafür. Der Händler kann sich stärker auf jede Marke konzentrieren, die wichtigsten Modelle vorrätig halten und ein professionelles Service sichern. Das schafft Vertrauen und sorgt dafür, dass lieber beim Juwelier als online gekauft wird. Für die Zukunft heißt das: Marken, die kein Service bieten, unzuverlässig liefern oder nicht mehr ins Konzept passen, sollten ein für allemal gestrichen werden. So tut sich Platz für qualitative Partner auf, die den Fachhandel ernst nehmen und ihn unterstützen. Damit entsteht eine klare Win-Win-Situation. Der Händler gewinnt Profil und Kompetenz. Die Marke erhält einen engagierten Partner. Und der Kunde bekommt eine Kollektion, auf die er sich verlassen kann.

Die Botschaft ist eindeutig: Verlässlichkeit, Kompetenz und Übersicht sind wichtiger als Masse. Mit der Strategie „6 statt 10“ kann der Fachhandel seine Rolle als Experte festigen, sich vom Onlinehandel abgrenzen und seine Zukunft sichern.

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