Entgegen branchenübergreifender Exportrückgänge, boomt die Schmuck- und Uhrenindustrie. ©shutterstock
Entgegen der negativen Erwartungen des Einzelhandels, überzeugt die Schmuck- und Uhrenbranche mit starken Im- und Exportzahlen. Aufgrund der unsicheren Zukunft ist dieser Erfolg dennoch kein Grund, sich auf seinen Lorbeeren auszuruhen.
Energiekrise, Inflation und Lieferengpässe. An diesen (Dauer-)Themen kommt in letzter Zeit keiner vorbei. Der entstandene Unmut spiegelt sich folglich direkt im ifo Geschäftsklimaindex wider. Dieser ist nämlich mit Stand September 2022 auf breiter Linie gefallen und sinkt im September auf 84,3 Punkte. Der niedrigste Wert seit Mai 2020.
Die Unternehmen bewerteten ihre aktuelle Geschäftslage klar schlechter. Der Pessimismus mit Blick auf die kommenden Monate hat deutlich zugenommen. Steigende Preise zwingen den Konsumenten, den ohnehin eng sitzenden Gürtel noch enger zu schnallen. Diese Tatsache lässt im Einzelhandel die Erwartungen sogar auf ein historisches Tief fallen.
Uhren und Schmuck unter positivem Vorzeichen
Wie Blickpunkt Juwelier Anfang September bereits berichtete, stiegen die Importe von Schmuck und Uhren nach Deutschland stark an. Ein klarer Indikator für das erfolgreiche Wirtschaftstreiben von Juwelieren und Fachhändlern. Das bestätigt nun auch der BVSU, der Bundesverband für Schmuck-, Uhren. Aktuelle Statistiken zeigen, dass die deutsche Schmuck- und Uhrenindustrie auf ein gewinnbringendes 1. Halbjahr zurückblicken kann- Tendenz steigend.
Insbesondere in der Schmuckindustrie zeigt der Export von Produkten einen starken Aufwärtstrend, die Zahlen steigen bisher kontinuierlich. Wurden im 1. Quartal 2022 Produkte im Wert von 652,8 Millionen € exportiert, so waren es im 2. Quartal bereits 746,5 Millionen €. Insgesamt wurden im 1. Halbjahr 2022 Schmuckwaren im Wert von 1,399 Milliarden € exportiert.
Auch bei den Uhren und Uhrenteilen ist dieser Aufwärtstrend erkennbar. Im 1. Quartal 2022 wurden Produkte im Wert von 381 Millionen € exportiert, im 2. Quartal lag der Wert bei 409,8 Millionen €. Somit wurden im 1. Halbjahr 2022 Waren im Gesamtwert von 790,8 Millionen € exportiert.
Dennoch ist Vorsicht geboten
Dennoch ist diese positive Entwicklung in der Uhren- und Schmuckbranche mit Vorsicht zu genießen. Der enorme Inflationsanstieg hat zahlreiche Anleger dazu angeregt, in risikosichere Währungen zu investieren. Ziel ist es, dem Wertverlust des hart ersparten Vermögens entgegenzuwirken. Neben Gold- und Edelsteinen sind auch hochwertige Luxusuhren beliebte Anlagegüter. Wie lange sich diese Entwicklung jedoch hält, ist abzuwarten.