Jean-Claude Biver, Chef der LVMH-Uhrensparte, zeigt sich für 2018 optimistisch. Er meint, der Aufschwung habe gerade erst begonnen und die Uhrenindustrie lege 2018 um bis zu 7 % zu.
Uhren-Papst Jean-Claude Biver (68), Chef der Uhrensparte des französischen Luxuskonzerns LVMH und damit verantwortlich für die Marken Hublot, TAG Heuer und Zenith, hängt sich ziemlich weit aus dem Fenster. In einem Interview mit dem „Handelsblatt Magazin“ sagte er: „Die Uhrenindustrie wird dieses Jahr zwischen fünf und sieben Prozent wachsen. Der Aufschwung hat gerade erst begonnen.“
Sein Argument für diese überaus positive Einschätzung zur aktuellen Lage der Uhrenindustrie: Luxus, also das Geschäft mit teils irrationalen, weil sehr emotionalen Gütern, hänge sehr stark von der Einkaufslaune der Kunden ab. Die wiederum sei natürlich an die wirtschaftliche Entwicklung ihrer eigenen Heimatländer, aber auch der Weltwirtschaft geknüpft. „Und all diese Stimmungsfaktoren entwickeln sich gerade nach oben“, davon ist Biver überzeugt. Anders als viele seiner Kollegen glaubt der gebürtige Luxemburger bedingungslos an goldene Zeiten im Online-Geschäft. Er meint: „Die Zukunft unserer Uhren liegt klar im Netz. Heute verkaufen die meisten Marken zwischen drei und zehn Prozent online.“ Er allerdings wagt die Prognose, dass es in fünf Jahren schon satte 20, 30 Prozent sein werden. Sein Fazit: „Die älteren Herrschaften der Branche in Europa haben das noch immer nicht verstanden. Aber die jüngeren Kunden und obendrein riesige Märkte wie China oder Indien zeigen ihnen allmählich, wohin die Reise geht.“
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