Uhrmachers Sorgen: Nachwuchs und Nachfolge

Nah an der Praxis: Nachhaltigkeit, Nachwuchs und Nachfolge waren die Schlagworte der diesjährigen Obermeister-Arbeitsgemeinschaft des Uhrmacherverbandes in Würzburg. Foto: ZV Uhrmacher

Nah an der Praxis: Nachhaltigkeit, Nachwuchs und Nachfolge waren die Schlagworte der diesjährigen Obermeister-Arbeitsgemeinschaft des Uhrmacherverbandes in Würzburg. Foto: ZV Uhrmacher

Nachhaltigkeit, Nachwuchs und Nachfolge: Diese Themen brennen den Uhrmachern derzeit unter den Nägeln, wie beim Obermeister-Treffen des Zentralverbandes der Uhrmacher deutlich wurde.


Die jährliche Arbeitsgemeinschaft der ehrenamtlich tätigen Obermeister und Landesinnungsmeister des ZV hatte drängende Zukunftsthemen für das Uhrmacherhandwerk auf der Tagesordnung.


„In Corona-Zeiten steht die Zeit nicht still. Im Gegenteil, die Pandemiebeschränkungen haben einige Entwicklungen sogar beschleunigt”, so Albert Fischer, Präsident des Zentralverbandes für Uhren, Schmuck und Zeitmesstechnik. „Die Gewinnung und Bindung von Auszubildenden und Mitarbeitern ist eine wachsende Herausforderung, und das Thema Unternehmensnachfolge bei den Uhrmachern aktueller denn je. Gleichzeitig hat sich das Verbraucherverhalten in der Pandemie deutlich verändert und Nachhaltigkeit ist in den Vordergrund gerückt. Wir stellen uns den Herausforderungen für unser Handwerk und erarbeiten konkrete Hilfestellungen und Lösungsansätze für die Mitglieder”, so Fischer weiter.

Nachhaltiger geht es wohl kaum: Das Uhrmacher-Handwerk ist aktuell und zeitgemäß. Foto: FXQuadro/Shutterstock.com
Nachhaltiger geht es wohl kaum: Das Uhrmacher-Handwerk ist aktuell und zeitgemäß. Foto: FXQuadro/Shutterstock.com

Der Gastreferent und Unterstützer der Ausbildungsoffensive Bernd Dahlinger von der Firma Dahlinger aus Lahr stellte in seinem Vortrag die Bedeutung einer umfassenden und glaubwürdigen Ausrichtung des Unternehmens auf Nachhaltigkeitsaspekte in den Vordergrund. Berater und Coach Jean Samuel von der Hürther Agentur reset com lieferte Fakten zu unternehmensstrategischen Fragen insbesondere rund um die Unternehmensnachfolge. Die Aktivitäten des “Uhrmachernetzwerks” in den sozialen Medien standen im Mittelpunkt von Referent Christopher Kreitl, der durch sein Engagement auch jüngere Uhrmacher zur Mitarbeit in Gremien aktiviert. Michael Bissert, Präsident der gastgebenden Handwerkskammer Unterfranken, betonte die Bedeutung des Fachkräftemangels. Denn trotz attraktiver Karriereaussichten und einer hohen Nachfrage in de­­­r Pandemie-Phase plagen die Uhrmacher Nachwuchssorgen. „Die Wahrnehmung des Handwerks muss für den Nachwuchs so attraktiv sein, wie das Handwerk auch tatsächlich ist”, appellierte Bissert. „Nachhaltigkeit ist ein integraler Bestandteil des Uhrmacherhandwerks. Damit ist es so aktuell und zeitgemäß, wie es nur sein kann.”

Glaubwürdig nachhaltig: Gastreferent Bernd Dahlinger von der Firma Dahlinger aus Lahr stellte die Bedeutung einer umfassenden und glaubwürdigen Ausrichtung des Unternehmens auf Nachhaltigkeitsaspekte in den Vordergrund.
Glaubwürdig nachhaltig: Gastreferent Bernd Dahlinger von der Firma Dahlinger aus Lahr stellte die Bedeutung einer umfassenden und glaubwürdigen Ausrichtung des Unternehmens auf Nachhaltigkeitsaspekte in den Vordergrund.

30 Obermeister und Präsidiumsmitglieder aus der ganzen Republik trafen sich auf Initiative von Joachim Zorn, Obermeister der Uhrmacher-Innung Unterfranken, nach einer virtuellen Tagung in 2021 jetzt wieder als Präsenzveranstaltung in Würzburg. Die Arbeitsgemeinschaft des Bundesinnungsverbandes des Uhrmacherhandwerks findet jährlich an wechselnden Standorten statt.

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