US-Zölle wirken sich auf internationale GIA-Dienstleistungen aus

GIA Zertifikat US Zölle

Wer derzeit mit internationalen Labordienstleistungen plant, sollte unbedingt die aktuellen Handelsbedingungen prüfen und im Zweifel alternative GIA-Standorte außerhalb der USA nutzen. © Shutterstock.com

Aktuelle politische Maßnahmen in den USA wirken sich zunehmend auch auf die Diamantbranche aus: Das Gemological Institute of America (GIA) hat bekanntgegeben, dass es vorübergehend keine Diamanten mehr von internationalen Standorten entgegennimmt, wenn diese zur Bearbeitung in ein US-Labor geschickt werden müssten. Diese Entscheidung steht im Zusammenhang mit den neuen Importzöllen, die von der US-Regierung unter Präsident Trump verhängt wurden.



Konkret bedeutet dies: Kunden außerhalb der USA wurden gebeten, keine Steine mehr direkt an GIA-Labore in den Vereinigten Staaten zu senden – unabhängig davon, ob es um Graduierung, Zertifikate oder andere labortechnische Dienstleistungen geht. Der Grund: Edelsteine, die zur Verarbeitung in die USA verschickt werden, unterliegen neuerdings einem Basiszoll von 10 % sowie – je nach Herkunftsland – zusätzlichen Aufschlägen. Für Indien etwa wurden insgesamt 27 % Einfuhrzoll angekündigt, für Waren aus der EU rund 20 %.

Zwar gibt es laut offiziellen US-Angaben die Möglichkeit einer zollfreien temporären Einfuhr (Temporary Importation under Bond – TIB), etwa für Messezwecke oder Laborleistungen. Doch zahlreiche Experten – darunter das Antwerp World Diamond Centre und führende Diamantberater – warnen davor, sich auf diese Ausnahmeregelung zu verlassen. In der Praxis scheint es derzeit kaum verlässliche Möglichkeiten zu geben, Einfuhrabgaben vollständig zu vermeiden.

GIA Zertifikat Diamanten USA
Eine GIA-Gemmologin untersucht die inneren und äußeren Reinheitsmerkmale eines Diamanten mithilfe eines gemmologischen Mikroskops. © GIA/ Kevin Schumacher

Das GIA betont, dass es aktiv daran arbeitet, die Auswirkungen der neuen Regelungen zu analysieren und gegebenenfalls die Prozesse an internationalen Standorten anzupassen. Ziel sei es, die gewohnten Serviceleistungen für Kunden außerhalb der USA weiterhin sicherzustellen. In der Zwischenzeit gilt: Wer dennoch Diamanten in ein US-Labor des GIA sendet, trägt selbst die Verantwortung für die anfallenden Zollgebühren – die sich nach dem Ursprungsland des geschliffenen Steins richten.

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