Verdi bietet Warenhaus-König René Benko die Stirn

Im Streit um die Bezahlung der Angestellten hat Verdi einige Forderungen an Galeria Karstadt Kaufhof für die Aufnahme von Verhandlungen über einen Sanierungstarifvertrag gestellt.


Investor René Benko, der erst Karstadt und dann die Mehrheit von Kaufhof übernommen hatte, will bei Kaufhof 2.600 Jobs streichen. Der Abschied aus der Tarifbindung ist bereits vollzogen, und die Beschäftigten müssen sich auf weitere Einschnitte einstellen, sollte die Gewerkschaft Verdi im Streit um die Gehälter den Eigentümern das Leben erschweren. Genau das aber kündigt Verdi jetzt an. Die Gewerkschaft stellt zahlreiche Bedingungen für die Aufnahme von Verhandlungen über einen Sanierungstarifvertrag. So soll sich das Unternehmen verbindlich zur Rückkehr in den Flächentarifvertrag verpflichten. Darüber hinaus verlangt Verdi Standort- und Beschäftigungsgarantien sowie Investitionszusagen von Warenhaus-Eigentümer René Benko. Einen Eingriff in die aktuellen Vergütungen der Kaufhof-Beschäftigten lehnt die Gewerkschaft dagegen ab und fordert stattdessen deutliche Tarifsteigerungen für die Karstadt-Mitarbeiter. 

Die Führungsspitze von Karstadt-Kaufhof hatte dagegen erst kürzlich die Forderung nach einem auf “die speziellen Bedürfnisse der Warenhäuser zugeschnittenen gemeinsamen Warenhaustarifvertrag” bekräftigt. Sie dringt auf eine rasche Angleichung der Bezahlung bei Kaufhof und Karstadt, was konkret mehr Geld für Karstadt-Beschäftige, aber weniger für Kaufhof-Mitarbeiter bedeuten würde. Sollte es nicht zur Einigung mit Verdi kommen, droht die Konzernspitze mit einem rechtlichen Zusammenschluss der Unternehmen, sodass der Karstadt-Sanierungstarifvertrag für alle Mitarbeiter gelten würde. Das würde automatisch eine rund elfprozentige Entgeltabsenkung für alle Kaufhof-Mitarbeiter bewirken, so der Konzern (Quelle: manager-magazin.de).

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