Durchschnittlich planen die Deutschen zu Weihnachten rund 297 Euro für Geschenke auszugeben. © Shutterstock
Die gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen im Handel sind schwierig. Dennoch rechnet der Handelsverband Deutschland mit einem Umsatzplus von 1,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Die Vorweihnachtszeit steht vor der Tür und der Handelsverband Deutschland (HDE) hat seine Prognose für das Weihnachtsgeschäft sowie das Gesamtjahr 2024 angepasst. Trotz herausfordernder Rahmenbedingungen rechnet der HDE für November und Dezember mit einem nominalen Umsatzplus von 1,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Dies bedeutet, dass die Handelsunternehmen in den letzten beiden Monaten des Jahres insgesamt 121,4 Milliarden Euro umsetzen werden.
Herausforderungen im Einzelhandel
Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sind alles andere als günstig: Der Krieg in der Ukraine, Konflikte im Nahen Osten, wirtschaftliche Unsicherheiten und die Klimakrise prägen das Konsumverhalten der Deutschen. HDE-Präsident Alexander von Preen erklärt: „Es ist eine Binsenweisheit, dass der Konsum zu einem hohen Anteil Psychologie ist. Aktuell sieht es nicht gut aus.” Diese Unsicherheiten führen dazu, dass viele Menschen ihr Geld zusammenhalten. Dennoch plant der Durchschnittsdeutsche Ausgaben für Weihnachtsgeschenke in Höhe von 297 Euro – zwei Euro mehr als im Vorjahr.
Vorteile der Schmuckbranche
Trotz der allgemeinen Skepsis zeigt sich die Branche für Schmuck und Uhren optimistisch. Laut HDE-Umfrage erwarten 53 Prozent der Nicht-Lebensmittelhändler ein schlechteres Weihnachtsgeschäft, jedoch sind Unternehmen, die besonders geschenkaffine Produkte anbieten, wie zum Beispiel Uhren und Schmuck, Spielwaren oder Sportartikel positiver eingestellt. Diese Produktkategorien haben das Potenzial, die Konsumenten auch in diesen schwierigen Zeiten zu begeistern. Besonders hervorzuheben ist, dass die Branche für Schmuck und Uhren im Gesamtjahr nur im November und Dezember einen Umsatzanteil von 22 Prozent erzielt – ein bedeutender Wert, der zeigt, wie wichtig diese Monate für den Umsatz sind.
Onlinehandel unter Druck
Ein weiterer Trend, der sich abzeichnet, ist die Stagnation des Onlinehandels. Während die Weihnachtsumsätze im Onlinebereich voraussichtlich um 1,4 Prozent im Vergleich zu 2023 steigen werden, wird dieser Sektor nicht mehr der Wachstumstreiber sein, der er einst war. Die Umsätze im Onlinehandel werden bei 21,5 Milliarden Euro liegen und für das Gesamtjahr wird ein Plus von zwei Prozent prognostiziert.
Politische Rahmenbedingungen gefordert
Um die Herausforderungen zu bewältigen, fordert der HDE von der Politik, die Bürokratie abzubauen und neue bürokratische Maßnahmen auszusetzen. Zudem sollen die Steuerpreise gesenkt und die Stromsteuer für alle abgeschafft werden. Insbesondere wird die Politik für eine verbesserte Regulierung der Online-Riesen – Temu und Co. – in die Verantwortung gezogen. Denn ein faires Wettbewerbsumfeld ist essenziell, um die Handelsstandorte in den Innenstädten zu stärken und mehr Vertrauen in die Kraft des Marktes zu schaffen.
Fazit: Stabiles Weihnachtsgeschäft
Obwohl der private Konsum für 2024 deutlich schwächere Entwicklungen prognostiziert, zeigen Umfragen, dass insbesondere Geschenke in der Kategorie Uhren und Schmuck weiterhin gefragt sind. Die Vorweihnachtszeit beginnt laut Statistik für 72 Prozent der Käufer bereits im November und Dezember.
Daher nicht den Kopf in den Sand stecken, sondern aktiv am Markt teilnehmen. Präsent sein, die Kundenbindung durch positive Erlebnisse im Fachgeschäft zu Stammkunden entwickeln und so die prognostizierten 1,3 Prozent Umsatzplus zum Vorjahr einfahren und in das nächste Jahr mitnehmen.
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