Bis dato galt der Zusammenschluss der Warenhauskonzerne Kaufhof und Karstadt als sichere Sache. Doch neuesten Medienberichten zufolge wurde das geplante Vorhaben der beiden Warenhausketten vorerst auf Eis gelegt – wegen neuer Zahlungsaufforderungen für Kaufhof-Mutterkonzern HBC.

Ein Bankenkonsortium unter der Führung der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) hat den kanadischen Kaufhof-Mutterkonzern Hudsons's Bay Company (HBC) dazu aufgefordert die Bedingungen eines vor drei Jahren zugesagten Kredits zu erfüllen. Falls HBC dem Ultimatum bis 30. September nicht nachkommt, könnte die LBBW den Kredit von 1,34 Milliarden Euro einfordern. Mit diesem Kredit hatte HBC damals den Erwerb von 41 Kaufhof-Immobilien finanziert die Teil der geplanten Fusion zur “Europäischen Warenhaus AG” werden sollten. Solange die Zahlungsforderungen des Bankenkonsortiums nicht vom Tisch sind, gilt der geplante Zusammenschluss der Konzerne als unsicher.

Eigentlich sollten die Verträge zwischen der Kaufhof-Mutter Hudsons's Bay Company und der Signa-Gruppe von Karstadt-Eigentümer René Benko noch diesen September unterzeichnet werden. Für weitere Maßnahmen ist aber die Geschäftsentwicklung von Kaufhof das wichtigste Kriterium: HBC hatte dem Bankenkonsortium rund um die LBBW zwar Gewinne versprochen, laut “Süddeutsche Zeitung” steigerten sich jedoch die Verluste. Die Konzerne stehen besonders aufgrund des wachsenden Online-Handels und der wachsenden innerstädtischen Einkaufszentren unter Druck. Durch die Fusion der beiden Konkurrenten sollten vor allem Kosten gespart sowie teure Rabatt-Rivalitäten beendet werden.

Der Immobilieninvestor René Benko hatte erst kürzlich die Möbelketten Kika und Leiner von Steinhoff übernommen, an dem angeschlagenen Kaufhaus-Riesen zeigt Benko bereits seit drei Jahren Interesse. Signa hätte sich dabei 50,1 % des Gemeinschaftsunternehmens sowie die Führung des neuen deutschen Warenhausriesen gesichert.