Russlands Diamanten dürfen nur gehandelt werden, wenn sie im Ausland geschliffen wurden.
De Beers erzielte im dritten Verkaufszyklus des laufenden Wirtschaftsjahres einen höheren Rohdiamantenumsatz. Das Unternehmen verweist auf eine steigende Nachfrage nach Diamant-Schmuck.
Mit dem Rohdiamantenumsatz von zuletzt 565 Milionen Dollar liegt De Beers zwar unter dem Erlös des zweiten Verkaufszyklus von 652 Millionen Dollar. Doch im Vergleich mit dem Vorjahreszeitraum weist De Beers ein kräftiges Umsatzplus auf: Denn vor einem Jahr erlöste die Tochter des Minenkonzerns Anglo American nur 450 Millionen Dollar.
De Beers-CEO Bruce Cleaver verweist auf eine steigende Nachfrage nach Diamantschmuck. Zusätzlich profitiert De Beers von den Russland-Sanktionen, wenn auch nicht in dem erhofften Ausmaß. Zwar fördert Russland rund 30 Prozent der gesamten Diamanten. Doch aufgrund der Sanktionen kann Russland diese Edelsteine nur an wenige Länder wie Indien oder China verkaufen. Werden die russischen Rohdiamanten jedoch außerhalb Russlands, geschliffen, gelten sie nicht mehr als russische Edelsteine. Dann darf man diese Steine auch international handeln. Insofern ist der Handel nicht gänzlich verboten. Und es gibt wahrscheinlich auch jetzt noch Betriebe, die russische Edelsteine verarbeiten.
Russische Diamanten verpönt
Von den renommierten Herstellern werden die russischen Edelsteine jedoch gemieden. Große Schmuckhersteller wie Tiffany, Swiss Watch, Signet, Chopard und Pandora haben bereits angekündigt, vorerst keine russischen Rohstoffe wie Edelmetalle und Edelsteine zu kaufen. Das Responsible Jewellery Council (RJC), das für ethisch und ökologisch richtiges Verhalten bei der Schmuckproduktion eintritt, reagierte zögerlich. Der russische Diamant-Minenbetreiber Alrosa trat zwar aus dem Führungsgremium zurück, blieb aber Mitglied und behielt die Zertifizierung „verantwortungsbewusst“. Daraufhin legten mehrere Unternehmen die Mitgliedschaft zurück. Darunter Pandora, Cartier-Eigentümer Richemont und Kering mit den Marken Gucci und Saint Laurent.
Dabei wurde der russische Diamant-Minenbetreiber Alrosa kürzlich aus dem World Diamond Council (WDC) ausgeschlossen. Die WDC umfasst die internationale Diamantindustrie, die den Handel mit Blutdiamanten verhindern will (Kimberley Prozess) und hat ihren Sitz im US-Staat Delaware. Allerdings ist es amerikanischen Einrichtungen verboten, Geschäfte mit Alrosa zu tätigen. Daher blieb dem WDC nichts anderes übrig, als Alrosa auszuschließen.
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