Richemont Chairman Johann Rupert möchte keine Vertreter der A-Aktionäre im Aufsichtsrat des Konzerns. © Richemont
Der aktivistische Aktionär Bluebell Capital Partners will in den Aufsichtsrat von Richemont. Dem hat Vorsitzender Johann Rupert eine Absage erteilt.
Im Kampf um stärkere Repräsentation im Aufsichtsrat von Richemont hat der Aktionär Bluebell Capital Partners eine Schlappe eingesteckt.
Bluebell hatte verlangt, dass sich im Aufsichtsrat des Luxusgüter-Konzerns mindestens ein Vertreter oder eine Vertreterin der A-Aktien befinden muss.
Richemont erwirtschaftet mehr als die Hälfte seines Umsatzes mit Schmuck, Uhren und Mode-Accessoires. Die Aktien des Mutterkonzerns von Marken wie Panerai, Cartier, IWC und Jaeger-LeCoultre sind in zwei Kategorien aufgeteilt: Die sogenannten A-Aktien werden an der Schweizer Börse gehandelt, die B-Aktien des Unternehmens sind nicht börsennotiert. Sie entsprechen 9,1 Prozent des Kapitals von Richemont und befinden sich im Besitz der Compagnie Fiancière Rupert.
Wenn es nach den Forderungen des Aktionärs geht, soll die Zahl der Aufsichtsratsmitglieder auf sechs Personen angehoben werden, um A-Aktionäre und B-Aktionäre gleichermaßen zu repräsentieren. Nun hat sich Richemont Chairman Johann Rupert gegen die Forderungen von Bluebell Capital Partners ausgesprochen.
Endgültige Entscheidung am 7. September
Johann Rupert erklärte gegenüber der Zeitung „Finanz und Wirtschaft“: „Der Verwaltungsrat berücksichtigt die Interessen aller Aktionäre, ob sie nun kotierte A-Aktien oder nicht kotierte B-Titel besitzen“, und erklärte, er habe sich für eine Kapitalstruktur mit Aktien unterschiedlicher Stimmkraft entschieden, weil sie Richemont erlaube, mittel- und langfristig zu planen.
Bluebells Wunschkandidat für die Vertreter-Rolle im Verwaltungsrat ist der ehemalige Bulgari-Chef Franceso Trapani. Richemont schlägt stattdessen die südafrikanische Unternehmerin Wendy Luhabe vor, die bereits seit 2020 im Verwaltungsrat von Richemont sitzt. Sie sei, so Blubell, von Vertretern der B-Aktien gewählt. Giuseppe Bivona, der Geschäftsführer von Bluebell Capital Partners wird von der Handelszeitung mit der Aussage zitiert, der Vorschlag von Johann Rupert sei ein „Witz“.
Endgültig wird die Debatte wohl erst am 7. September beigelegt werden, wenn die nächste geplante Generalversammlung stattfindet.
Keine Kommentare