CPO-Uhren als Anlage besser als Aktienindizes

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Transparent geworden: der heutige CPO-Markt als Investment und angetrieben durch Online-Informationsaustausch. © MonsterZtudio/ Shutterstock.com

Eine aktuelle Studie der Boston Consulting Group zeigt: Luxusuhren haben sich im Vergleich zu traditionellen Anlagekategorien gut entwickelt. Aus gutem Grund: Das Segment wächst schneller als der Ersthandmarkt, es macht mittlerweile fast ein Drittel des gesamten Luxusuhren-Umsatzes aus. Und das, obwohl die Durchschnittspreise steigen.



Von August 2018 bis Januar 2023 stiegen die Preise auf dem Gebrauchtmarkt für Topmodelle der drei größten Luxusmarken – Rolex, Patek Philippe und Audemars Piguet – trotz breiterer Markteinbrüche während der Pandemie mit einer jährlichen Rate von 20 Prozent und mit einer jährlichen Rate von 8 Prozent für den S&P 500 Index. Auch die Preise für Luxusuhren übertrafen den S&P während der Rezession 2007–2009 und brauchten weniger als zwei Jahre, um sich vom Marktcrash 2008 zu erholen, während viele traditionelle Finanzkategorien und Konsumgütern länger brauchten.

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Die Performance von Luxusuhren auf dem Gebrauchtmarkt zeigt Widerstandsfähigkeit, folgt dem Wachstum des S&P 500 und übertrifft ihn zeitweise. © BCG

Die positive finanzielle Performance hat neue Käufer angezogen und das Marktwachstum angekurbelt. Der Umsatz mit gebrauchten Uhren erreichte im Jahr 2021 mehr als 22 Milliarden Euro und machte mehr als 30 Prozent gesamten Luxusuhrenmarkts von mehr als 75 Milliarden Euro aus. Dieser Trend wird sich voraussichtlich fortsetzen.

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Luxusuhren stellen einen Milliardenmarkt dar, von denen 30 Prozent aus zweiter Hand stammen. © BCG

Second Hand Markt als stabile Investition

Der Second-Hand-Markt ist nicht nur für Sammler, die seltene und besondere Uhren suchen, unerlässlich, da fast 95 Prozent der Uhren nicht mehr hergestellt werden. Es investieren auch Anleger in Uhren, um ihr Portfolio zu diversifizieren. Im Zehnjahreszeitraum von 2013 bis 2022 übertrafen Uhren Sammlerwerte wie Schmuck, Handtaschen, Wein, Kunst und Möbel und wuchsen im Wert mit einer durchschnittlichen jährlichen Rate von 7 Prozent – und von 2020 bis 2022 um 27 Prozent.

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Unter den alternativen Anlagekategorien haben Luxusuhren über einen Zeitraum von zehn Jahren ein konstantes Wachstum gezeigt. © BCG

Uhren-Knappheit erhöht Wert

Die Pandemie und die damit verbundene Produktknappheit haben ebenfalls zum Anstieg der ungedeckten Nachfrage beigetragen. Im Jahr 2020, als die Verkäufe auf den Märkten für Uhren aus erster Hand während der Pandemie um 17 Prozent zurückgingen, stiegen die Verkäufe von gebrauchten Uhren laut Marktanalyse um 3 Prozent. Gebrauchte Luxusuhren wurden während der Pandemie zum 1,5- bis 2-fachen ihres Einzelhandelspreises gehandelt. Während also bei den meisten Artikeln die Preise fallen, sobald diese das Geschäft verlassen, ist bei Luxusuhren das Gegenteil der Fall, da der Wiederverkaufswert für begehrte Modelle und Marken steigt.

Das zeigt ein aktuelles Beispiel: Die Aufmerksamkeit der Investoren hat sich auf eine Handvoll Modelle konzentriert – Patek Philippe Nautilus, Audemars Piguet Royal Oak und Rolex Daytona und GMT-Master II. Auf dem Gebrauchtmarkt erzielen diese Modelle in der Regel bis zu 200 Prozent der Marktpreise aus erster Hand. Einzelne Rolex Cosmograph Daytona-Uhren mit einem Verkaufspreis von ca. 14.800 Euro wurden kürzlich an Gebrauchtuhrenbörsen für mehr als 24.250 bis 38.500 Euro verkauft.

Es entwickeln sich allerdings auch unabhängige Marken wie F.P. Journe, De Bethune und H.Boser & Cie stark. Zudem ist der Secondhand-Handel auch in Asien aktiv, wo ein erhebliches Potenzial für Wachstum vorhanden ist. Europa und die USA bleiben jedoch Verkaufssieger.

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Ungleichgewichte zwischen Angebot und Nachfrage. © BCG

Profitable Online-Plattformen

Last but not least haben die Online-Shops von Drittanbietern wie WatchBox, Chrono24 und Watchfinder das Aufschwung des Marktes gefördert, insbesondere bei Käufern der Generation Z und Millennials, die gerne online einkaufen. Sie haben dazu beigetragen, Käufer aufzuklären, Preistransparenz zu fördern und Käufer und Verkäufer zusammenzubringen. Online-Verkäufe übertreffen bereits Auktions- und Ladenverkäufe und sind laut Studien auf dem Weg, bis 2026 fast 60 Prozent des Marktes für gebrauchte Luxusuhren auszumachen. Insgesamt soll laut dem Bericht der Boston Consulting Group (BCG) der globale Markt einen Wert von über 100 Milliarden Euro überschreiten.

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