Der Gipfel der Inflation ist erreicht? © Andrey_Popov/ Shutterstock.com
Die Inflation soll im nächsten Jahr wieder auf ein normales Maß sinken: auf 2,2 Prozent, so die heutige Konjunkturprognose des ifo-Instituts. Auch die Konsumausgaben sollen 2024 dann wieder steigen.
Die galoppierende Inflation und mit ihr die sinkende Kaufkraft bereitet dem Fachhandel Sorgen, obwohl die Geschäfte zuletzt gut liefen: 20 Prozent Umsatzplus bei Schmuck und Uhren im Jahr 2022. MEHR DAZU UNTER: INHORGENTA live mit BVJ-Präsident Lindner
Das ifo Institut gibt jetzt Entwarnung: Die Inflationsrate soll 2024 auf 2,2 Prozent zurückgehen. Die privaten Konsumausgaben werden demnach um 1,6 Prozent anziehen.
„Nach einem weiteren Rückgang des Bruttoinlandsprodukts um 0,2 Prozent im ersten Quartal wird sich die Konjunktur im weiteren Verlauf wieder erholen. Spätestens ab Jahresmitte werden steigende Reallöhne die Binnenkonjunktur stützen“, sagt ifo Konjunkturforscher Timo Wollmershäuser. Damit bestätigt das ifo Institut seine Konjunkturprognose für die Jahre 2023 und 2024.
Neben spürbaren Tariflohnanstiegen tragen hierzu auch allmählich sinkende Inflationsraten bei. „Der Gipfel der Inflation ist erreicht. Im Durchschnitt des Jahres 2023 dürfte die Rate mit 6,2 Prozent bereits niedriger sein als im vergangenen Jahr. Im Jahr 2024 werden sich die Raten dann normalisieren und die Inflation 2,2 Prozent erreichen“, fügt er hinzu. Sinkende Energiepreise und eine allmähliche Auflösung der Lieferschwierigkeiten in der Industrie sind die Ursachen dafür.
Die konjunkturelle Schwäche wird die Erholung auf dem Arbeitsmarkt in diesem Jahr etwas verlangsamen. Der Anstieg der Arbeitslosen um knapp 50 000 Personen geht dabei vor allem auf ukrainische Staatsbürger*innen zurück, die im Prognosezeitraum allmählich in den Arbeitsmarkt integriert werden. Bereits im kommenden Jahr dürfte die Arbeitslosenquote daher wieder auf 5,1 Prozent sinken, nach 5,4 Prozent in diesem und 5,3 Prozent im vergangenen Jahr.
Der Staatshaushalt wird in diesem und im kommenden Jahr mit 1,3 bzw. 0,3 Prozent der Wirtschaftsleistung im Minus bleiben. Allerdings fällt das staatliche Finanzierungsdefizit deutlich geringer aus als noch im Dezember erwartet. Insbesondere wurden die Ausgaben, die für die staatlichen Energiepreisbremsen veranschlagt wurden, um insgesamt gut 35 Milliarden Euro herabgesetzt, weil aus heutiger Sicht die Beschaffungspreise für Strom und Gas im Prognosezeitraum niedriger sind als erwartet. Der Leistungsbilanzsaldo wird bis zum Jahr 2024 wieder auf 5,9 Prozent der Wirtschaftsleistung steigen, nachdem er im vergangenen Jahr als Folge der kräftigen Verteuerung der Importe vorübergehend auf 3,8 Prozent gesunken war.
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