B2C Handel 2024: Ein optimistischer Ausblick

B2C Handel Prognose 2024

Ein kritischer Rückblick und optimistischer Ausblick auf das vergangene und kommende Jahr im B2C-Handel. © Freepik

2023 war für den B2C-Handel alles andere als gewöhnlich – er bleibt weiterhin im Dauerkrisenmodus. Um in diesem undurchsichtigen Handelsumfeld aus widersprüchlichen Trendströmungen und vielfältigen Herausforderungen Klarheit zu schaffen und erste Prognosen für die Zukunft zu wagen, hat das IFH Köln die wichtigsten B2C-Handelstrends in der aktuellen ECC KÖLN Jahresrückblickstudie zusammengefasst.



1. E-Commerce unter Druck

Nach den wirtschaftlich erfolgreichen Pandemiejahren 2020 und 2021 verzeichnete das Online Marktvolumen 2022 einen Rückgang von -2,6 Prozent auf 99,5 Milliarden Euro. Ein Negativtrend, der anhält? Nein. In den kommenden Jahren ist aber davon auszugehen, dass die Onlineentwicklung wieder auf den vorherigen Trendpfad des Wachstums zurückkehrt. Die Prognose zeigt aktuell, dass die 2019 berechnete Trendlinie und die aktuelle Entwicklung bis 2027 wieder weitgehend übereinstimmen werden. Bis 2027 könnte der E-Commerce damit ein Umsatzvolumen von etwa 119 Milliarden Euro erreichen.

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In den kommenden Jahren ist davon auszugehen, dass die Onlineentwicklung wieder auf den vorherigen Trendpfad des Wachstums zurückkehrt. © IFH Köln

2. Zunehmende Kanalvielfalt

Omnichannel-Exzellenz ist das Gebot der Stunde: Digitale, vernetzte Services werden zum Hygienefaktor. Dabei ist es entscheidend, auch neue Kanäle und Berührungspunkte im Blick zu behalten, um deren Potenzial optimal zu nutzen. Ein Schlüsselbegriff in diesem Kontext sind die neuen Touchpoints und Chancen, die sich insbesondere um die Themen Gaming und Metaverse entwickeln. Schon heute wecken Metaverse-Konzepte bei fast einem Drittel der Konsument Interesse.

3. Nachhaltigkeit – ein Muss

Das Bewusstsein für Nachhaltigkeit ist fest in den Köpfen der Konsumenten verankert und gewinnt selbst in Krisenzeiten an Relevanz. Fast 60 Prozent der Konsumenten in Deutschland haben ein ausgeprägtes Bewusstsein für Nachhaltigkeit entwickelt, wobei knapp 40 Prozent sich bereits als nachhaltig orientierte Käufer betrachten. Doch im Zuge der gestiegenen Inflation gewinnt vor allem der Preis an Bedeutung und nachhaltiges Leben und Konsumieren ist oft teurer. Da sich dies viele Konsument:innen aktuell finanziell nicht leisten können, erlebt der Secondhand-Markt einen noch nie dagewesenen Aufschwung mit einem Umsatzvolumen von knapp 15 Milliarden Euro. Erste Prognosen deuten darauf hin, dass der Verkauf von gebrauchten oder wiederaufbereiteten Produkten ein erhebliches Zukunftspotenzial für Einzelhändler birgt.


B2C Handel Geschäft Juwelier Prognose 2024
Erste Prognosen deuten darauf hin, dass der Verkauf von gebrauchten oder wiederaufbereiteten Produkten ein erhebliches Zukunftspotenzial für Einzelhändler birgt. © Freepik

4. Personal als entscheidender Erfolgsfaktor

Nicht nur ein grundlegender Mangel an Arbeits- und Fachkräften verschärft aktuell die Situation der deutschen Handelsunternehmen, sondern auch die durchaus hohe Wechselbereitschaft bestehender – vor allem jüngerer – Mitarbeiter. Der Mangel an Arbeitskräften beeinflusst vor allem den Großhandel (87 %), ist aber auch bei Herstellern (75 %) und Einzelhändlern (74 %) spürbar. Hier gilt es neue, konkrete Konzepte als Unternehmen zu erarbeiten, beispielweise die Flexibilisierung von Arbeitszeit, -ort und auch -modell, um sich Fachkräften als attraktiver und moderner Arbeitgeber zu präsentieren.

5. Künstliche Intelligenz als Freund und Helfer

Die Nutzung von Künstlicher Intelligenz (KI) im Handel hat ein neues Kapitel aufgeschlagen. Eine bessere Datenanalyse, die Automatisierung von Prozessen und eine allgemeine Effizienzsteigerung werden von Unternehmen als klare Vorteile genannt. Dies geht mit erheblichen Kosteneinsparungen und einem verbesserten Risikomanagement einher – relevante Schritte in Richtung Wettbewerbsvorteil. Daher ist es auch nicht verwunderlich, dass bereits 64 Prozent KI-Lösungen bei sich im Unternehmen implementiert haben. Allerdings werden einige Punkte im Umgang mit KI weiterhin skeptisch betrachtet. Mangelndes Wissen oder wenig Vertrauen in eine Intelligenz, die nur wenig nachzuvollziehen scheint, behindern aktuell (noch) den vollumfänglichen Einsatz.

Quelle: IFH Köln

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