Beschlagnahmt: Rolex- und Cartier-Fakes im “Wert” von 6,7 Mio. Euro

US-Zoll beschlagnahmt Rolex- und Cartier-Fakes

US-Zoll beschlagnahmt Rolex- und Cartier-Fakes mit Millionen-"Wert". Hier andere Rolex-Fälschungen (Originalfoto des Zolls s.u.)

US-Zoll beschlagnahmt Rolex- und Cartier-Fakes. US-Konsumenten kaufen jährlich Schmuck- und Uhren-Fälschungen, die als Echtware 20 Milliarden Euro wert wären. 



Die US-Zoll- und Grenzschutzbehörde CBP nimmt auf Plagiats-Jagd offenbar gezielt Pakete aus Hongkong ins Visier. Der Fang des Wochenendes: Die Beamten fingen insgesamt  drei Sendungen mit gefälschten Schmuckstücken (Cartier) und  Uhren (Rolex) ab.

Eines der Pakete an eine Privatadresse enthielt 275 verschiedene Fälschungen von Cartier Love-Armbänder (Preisempfehlung des Herstellers für die Echtware: 3,27 Millionen Dollar betragen). In einer weiteren Sendung fanden die Beamten 500 Armband-Fakes der gleichen Marke in Gelbgold und Weißgold (Kreis der Originalware 3,2 Millionen Dollar). Ein vermeintlich kleinerer Fisch ging den Zollfahndern mit einer weiteren Sendung aus Hongkong ins Netz: Sie enthielt zwar “nur” 13 gefälschte Rolex-Uhren enthielt – zehn Cosmograph Daytona- und drei Yacht Master II-Fakes. Die Uhren waren für ein Unternehmen in Mesquite, Texas, bestimmt. Den Marktpreis echten Pendants beziffert der US-Zoll mit 405.000 Dollar.

Zollbehörden “werten” Beschlagnahme-Ergebnisse auf


Die US-Zollbehörde CBP veröffentlicht – wohl aus Scherheitsgründen – nur unscharfe Fotos der beschlagnahmten Rolex-Fakes
Die US-Zollbehörde CBP veröffentlicht – nur unscharfe Fotos der beschlagnahmten Rolex-Fakes ©CBP

Unbestritten fügen Markenpiraterie und der Handel mit Fälschungen den Luxusmarken erheblichen Image- und auch finanziellen Schaden zu. Zollbehörden diesseits und jenseits des Atlantiks aber “werten” ihre Beschlagnahmen auch dadurch auf, dass sie nicht den (Material-)Wert der Fakes, sondern die Ladenpreise echter Ware hochrechnen. Auch Millionensummen bei der Beschlagnahme von Drogen erscheinen übrigens so hoch, weil meist nicht der Preis im Erzeugerland, sondern der Straßenverkaufswert im Einfuhrland zugrunde gelegt wird.

Laut US-Zollbehörde kaufen die US-Bürger jährlich Markenfälschungen, deren Originale 100 Milliarden US-Dollar wert wären. Der Löwenanteil entfällt zwar auf die Modebranche. Uhren und Schmuck aber rangieren bereits auf dem zweiten Platz in der Fake-Rangliste – als Originale hätten die Preziosen einen Wert von 20 Milliarden Dollar.

20 Prozent der Deutschen haben schon Schmuck- und Uhren-Fälschungen gekauft

In Deutschland hat der Fake-Kauf von Produkten unserer Branche eine ähnliche Dimension erreicht: Eine vor wenigen Tagen veröffentlichte Umfrage der Unternehmensberatung EY Deutschland ergab, dass ein Fünftel der Bundesbürger schon Schmuck- oder Uhren-Fälschungen gekauft hat.

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