Bianca Kleine zum Weltfrauentag: „Das, was ich mache, liebe ich“

Bianca Kleine, GF glaskoch, Leonardo

Bianca Kleine ist eine echte Frohnatur und man merkt ihr an, dass sie liebt, was sie tut.

Es ist ein Familienunternehmen, wie es im Buche steht. Es gibt wohl kaum einen Haushalt, in dem kein Produkt – von Glas über Deko oder Schmuck – von Leonardo zu finden ist. In der mittlerweile fünften Generation führt Bianca Kleine mit ihrem Mann Oliver Kleine die Geschicke des Unternehmens.



„Glas ist unsere Leidenschaft“ – so steht es auf der Homepage von Leonardo geschrieben. Und so empfindet und fühlt man es auch, wenn man mit Bianca Kleine spricht. Hier geht es um ein Familienunternehmen, in dem Familie wirklich gelebt wird und aus Überzeugung und Leidenschaft mit viel Herzblut eine Marke geführt, die sogar als „Marke des Jahrhunderts“ ausgezeichnet wurde. Warum Italien in der Familien- und Firmengeschichte eine große Rolle spielt, wie wichtig die Konsumenten sind und was Bianca Kleine an ihrem Beruf am meisten Freude macht – wir haben mit ihr gesprochen.

Blickpunkt Juwelier: Frau Kleine, Sie haben in das Familienunternehmen eingeheiratet. Wie war es für Sie, in so ein traditionsreiches Unternehmen zu kommen?

Bianca Kleine: Ich war bereits vor unserer Heirat im Unternehmen beschäftigt. Nach dem Abitur und der kaufmännischen Ausbildung durfte ich verschiedenste Bereiche kennenlernen und habe bemerkt, dass ich mir kein anderes Unternehmen vorstellen kann. Gleichzeitig durfte ich die Leidenschaft und Emotion kennenlernen, mit der hier alle ihren Job machen – und war begeistert davon.

Blickpunkt Juwelier: Was waren die größten Herausforderungen für Sie?

Bianca Kleine: Die wohl größte Herausforderung war die Entwicklung von einer Mitarbeiterin zur Geschäftsführerin. Wenn man vorher „die Kollegin“ war und dann zur Chefin wird, ist das nicht immer einfach. Manchmal muss man auch Entscheidungen treffen, die nicht allen schmecken. Und gerade in den Jahren vor der Hochzeit mit meinem Mann, gab es schon die eine oder andere herausfordernde Situation.

Oliver & Bianca Kleine
Gemeinsam mit ihrem Mann Oliver leitet Bianca Kleine das Unternehmen.

Blickpunkt Juwelier: Stichwort Familienunternehmen: Sie leiten mit Ihrem Mann heute in fünfter Generation die Firma. Welchen Einfluss haben Sie auf den Charakter des Unternehmens ausgeübt?

Bianca Kleine: Ich denke, meine Charakterzüge decken sich mit denen des Unternehmens. Alles, was ich entscheide und umsetze, mache ich aus voller Überzeugung und mit viel Herzblut. Beruf kommt auch von Berufung – und das, was ich mache, liebe ich! Außerdem ist in uns allen ein starker Pioniergeist verwurzelt – das ist heute so und war schon in den Generationen davor der Fall.

Blickpunkt Juwelier: Gibt es eine Lieblings-Anekdote aus Ihrer Zeit im Unternehmen?

Bianca Kleine: Die gibt es tatsächlich. Es ist die Story, wie Leonardo Jewels ins Leben gerufen wurde. Und zwar waren mein Mann und ich auf Flitterwochen in Italien, darunter auch einen Tag in Venedig. In einem Schaufenster sahen wir wunderschönen Schmuck aus Murano-Glas. Die Art, wie das bunte Glas in der Sonne gefunkelt hat, war einfach faszinierend. Und da kam uns die Idee: Schmuck aus Glas? Schmuck von Leonardo  – das passt! Und so ist die Idee zu Leonardo Jewels geboren. In Italien, dem Land, in dem auch mein Schwiegervater im Jahr 1972 die Idee zur Marke Leonardo hatte. Daher sagen wir heute: „Wir sind Italiener des Nordens“.

Blickpunkt Juwelier: Da ist er wieder – der Pioniergeist. Sie waren also maßgeblich mit beteiligt, dass es heute Schmuck von Leonardo gibt. Wie stark sind Sie in dessen Designprozesse mit eingebunden?

Bianca Kleine: Ich bin nicht von Anfang an mit dabei, aber nachdem die Designerin und das Produktmanagement die ersten Muster haben, machen wir eine Art „Erstmusterung“. Dann beginnt das Aussieben, Überlegen von verschiedenen Designs, Materialien usw. Auch der Vertrieb ist aktiv in die Entstehungsprozesse mit eingebunden – schließlich sind sie es, die die direkten Feedbacks aus dem Handel und von Kund*innen erhalten. Das ist etwas, was uns extrem wichtig ist: Wie sieht es der*die Konsument*in? Und dazu brauchen wir den Handel – denn der ist an ihnen am nächsten dran.

Leonardo Jewels Kollektion FS 2023
Farbenfroh zeigt sich die neue Kollektion von Leonardo Jewels für Frühjahr/Sommer 2023.

Blickpunkt Juwelier: Hat sich Ihr Blick auf die Art, wie man Schmuck trägt oder generell auf Schmuck verändert?

Bianca Kleine: Ich würde sagen, mein Blick hat sich geschärft. Wenn man selbst als Unternehmerin Schmuck produziert, liegt der Fokus viel mehr darauf. Egal ob die Kassiererin an der Supermarktkasse, die Ärztin oder eine Passantin – ich achte darauf, ob und welchen Schmuck sie trägt. Es fällt mir jetzt mehr auf. Weil natürlich mein Fokus darauf liegt. Als Frau hat man sowieso immer Interesse an Schmuck und das ist bei mir jetzt noch intensiver. (lacht)

Blickpunkt Juwelier: Was denken Sie: Warum ist die Branche – obwohl Schmuck per se ein weibliches Thema ist – von so vielen Männern geprägt? Gerade in den Führungspositionen?

Bianca Kleine: Dieses Phänomen ist ja nicht nur in dieser Branche so – das zieht sich ja durch. Da wir mehrere unterschiedliche Themenbereiche abdecken, Schmuck, Living, Deko etc., habe ich da gute Vergleichsmöglichkeiten. Und es ergibt sich das gleiche Bild überall: (Fast) Nur männliche Chefs. Und das, obwohl eben diese Branchen eigentlich „Frauenthemen“ sind. Denn wer ist denn in den meisten Haushalten fürs Einrichten und Dekorieren zuständig?

Blickpunkt Juwelier: Meistens wohl die Frauen. Warum aber gibt es dann so wenige Chefinnen?

Bianca Kleine: Ich denke, dass es historisch bedingt ist und Deutschland generell noch sehr von der Männerwelt geprägt ist. Das sieht man ja auch in vielen Studien zu diesem Thema. Und spannend finde ich: Obwohl wir seit über 160 Jahren ein Familienunternehmen sind, sind mein Mann und ich die erste Generation, in der ein Ehepaar – also Mann UND Frau – das Unternehmen leitet. Vorher waren es auch immer nur die Männer.

Blickpunkt Juwelier: Gibt es Ihrer Meinung nach Dinge, die Sie als Frau anders entscheiden, als ein Mann in Ihrer Position es tun würde?

Bianca Kleine: Grundsätzlich glaube ich, dass Frauen intuitiver und sensibler agieren. Da ich als Frau den Schmuck selbst trage, kann ich meine eigenen weiblichen Erfahrungen stetig mit einbringen und die feminine Seite unterstützen.

Blickpunkt Juwelier: Zum Abschluss: Können Sie benennen, was an Ihrem Beruf Ihnen die meiste Freude bereitet?

Bianca Kleine: Das ist ganz klar: Am meisten Freude macht es mir, Menschen zu begeistern! Und das darf ich in diesem Unternehmen mit einem breiten Aufgabenfeld, tollem Produktportfolio und einem unglaublich vielseitigen Werkstoff täglich tun.

Die neue Leonardo Jewels Kollektion für Frühjahr/Sommer 2023 zeigt sich farbenfroh, bunt und vielfältig.

Teilen
Keine Kommentare

Hinterlassen Sie uns einen Kommentar

Verwandte Themen

Ähnliche Themen