Daniel Roth: Die Uhrenmarke kommt zurück

Der Uhrenmarke Daniel Roth steht ein Comeback ins Haus. Dafür verantwortlich ist LVMH-Spross Jean Arnault. © Watch-Wiki/ Aktionen Dr. H. Crott

Der Uhrenmarke Daniel Roth steht ein Comeback ins Haus. Dafür verantwortlich ist LVMH-Spross Jean Arnault. © Watch-Wiki/ Aktionen Dr. H. Crott

Die Schweizer Traditions-Uhrenmarke Daniel Roth soll wiederbelebt werden. Der Impuls kommt vom jüngsten Spross der LVMH-Familie, Jean Arnault.



Die typischen Uhren von Daniel Roth: "Perpetual Calender" Modelle aus den 1990ern. © Watch-Wiki/ Auktionen Dr. H. Crott
Die typischen Uhren von Daniel Roth: "Perpetual Calender" Modelle aus den 1990ern. © Watch-Wiki/ Auktionen Dr. H. Crott

Die Schweizer Uhrenmarke Daniel Roth wurde 1989 gegründet. Sie ist für ihre komplizierten Uhren bekannt, wie etwa ein Tourbillon-Modell mit einer 8-Tag-Gangreserve.

Ihr Hoch erlebte die Marke Daniel Roth in den 90ern, was vor allem am außergewöhnlichen Design und den technischen Spezifikationen der Zeitmesser lag. Allerdings kam die Marke nie über den Status eines speziellen Nischenproduktes hinaus.

Im Jahr 2000 erwarb schließlich Bulgari die Uhrenmarke. Seitdem liegt sie brach. Im Hause LVMH, zu dem Bulgari gehört, war der Fokus bisher offenbar zu zerstreut und mit Priorität auf anderen Projekten, um noch viel Ressourcen für Daniel Roth aufzuwenden.


Jean Arnault will Daniel Roth als eigenständige Einheit bei LVMH wiederbeleben. © Financial Times
Jean Arnault will Daniel Roth als eigenständige Einheit bei LVMH wiederbeleben. © Financial Times

Daniel Roth als eigenständige Einheit

Unter Jean Arnault soll das nun anders werden. Der Financial Times gegenüber erklärte er: „Wir haben gemeinsam mit Bulgari beschlossen, das Unternehmen als eigenständige Einheit von LVMH aufzubauen und dabei die Wurzeln der hohen Uhrmacherkunst zu respektieren.“

Louis Vuitton hat sich vor 20 Jahren der Uhrmacherkunst verschrieben – eigentlich ist das keine lange Zeit. Das gibt auch Jean Arnault zu, doch fügt gleichzeitig an: „Wenn man das mit einem Menschen vergleicht, hat man mit 20 eine Menge harter Entscheidungen zu treffen: Entweder geht man in eine höhere akademische Richtung oder man entscheidet sich, sofort ins Arbeitsleben einzusteigen und seine Karriere zu beginnen.“

Luis Vuitton Tambopur Carpe Diem. Jean Arnault nahm 2021 den "Audacity Prize" im Rahmen des GPHG entgegen. © Financial Times
Luis Vuitton Tambopur Carpe Diem. Jean Arnault nahm 2021 den "Au dacity Prize" im Rahmen des GPHG entgegen. © Financial Times

Augenmerk auf Jean Arnault

Jean Arnault ist der jüngste Sohn des Milliardärs und Besitzer der LVMH-Gruppe, Bernard Arnault – er ist nur drei Jahre älter als die Uhrenmarke, der er sich nun angenommen hat. Dennoch hat er Ambitionen und auch bereits einige Erfolge vorzuweisen.

Die ikonische „Tambour“ von Louis Vuitton, die gerade ihr 20-jähriges Jubiläum feiert, ist in diesem Jahr einer der Anwärter für den renommierten Grand Prix d’Horlogerie de Genève, GPHG, der als Oscar in der Uhrenwelt gilt.

Jean Arnault ist seit einem Jahr der Kopf der Watch Division bei Louis Vuitton und hat in dieser Zeit bereits zwei Preise beim GPHG eingeheimst – zum einen für die beste Taucheruhr und den „Audacity Prize“, der besonders mutige, eventuell sogar „dreiste“ Designideen in der Uhrmacherkunst ehrt. Ausgezeichnet wurde die Louis Vuitton Tambour „Carpe Diem“ mit einem außergewöhnlichen Totenkopf-Design auf dem Ziffernblatt. Ein Video der Preisverleihung finden sie hier.

Jean Arnault schreibt den kommerziellen Erfolg der Uhr und die Aufmerksamkeit internationaler Sammler dieser Auszeichnung zu. Die PR-Wirkung könnte damit in Zukunft auch der Marke Daniel Roth zugutekommen. Der Enthusiasmus für hohe Uhrmacherkunst und ihre Geschichte ist beim LVMH-Spross jedenfalls deutlich zu spüren.

Details will Jean Arnault noch nicht verraten, kündigt aber an, dass das nächste Jahr ein interessantes werde.

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