
Die Kaufkraft der Deutschen wird im Jahr 2025 auf 29.566 Euro pro Kopf ansteigen. Dies entspricht rechnerisch einem Plus von nominal 2 Prozent und 579 Euro mehr pro Kopf. © Shutterstock.com
Die Schweizer landen 2025 bei der Kaufkraft im deutschsprachigen Raum erneut auf Rang eins. Mit einer durchschnittlichen Pro-Kopf-Kaufkraft von 53.011 Euro steht den Schweizern deutlich mehr Geld für ihre Ausgaben und zum Sparen zur Verfügung als den Österreichern mit 29.852 Euro und den Deutschen mit 29.566 Euro. Doch es gibt nicht nur zwischen den Ländern, sondern auch innerhalb der jeweiligen Bundesländer deutliche regionale Unterschiede in Bezug auf das Ausgabepotenzial.
Von den drei Ländern in der DACH-Region verzeichnet die Schweiz auch das größte Kaufkraftwachstum. Im Vergleich zum revidierten Vorjahreswert steigt das verfügbare Nettoeinkommen der Schweizer 2025 um nominal 2,3 Prozent an, während die Steigerungsrate in Österreich und Deutschland jeweils 2,0 Prozent beträgt. Die höchste Kaufkraftsumme weist dennoch Deutschland mit 2.503,3 Milliarden Euro auf, gefolgt von der Schweiz mit 475,1 Milliarden Euro (ohne Liechtenstein) und Österreich mit 273,4 Milliarden Euro.
Die Kaufkraft misst das nominal verfügbare Nettoeinkommen der Bevölkerung inklusive staatlicher Leistungen wie Arbeitslosengeld, Kindergeld oder Renten und steht für Konsumausgaben, Wohnen, Freizeit oder Sparen zur Verfügung. Ob mit dem nominalen Kaufkraftzuwachs tatsächlich ein höheres frei verfügbares Einkommen einhergeht, hängt allerdings davon ab, wie sich 2025 die Verbraucherpreise entwickeln werden.
Regionale Kaufkraftverteilung: Hamburg und Rheinland-Pfalz verbessern sich im Bundeslandranking
Die regionale Verteilung der Kaufkraft in Deutschland gibt spannende Einblicke, wo Menschen mit besonders hohem Ausgabepotenzial leben. Bei den Bundesländern belegt wie in den Vorjahren Bayern den ersten Platz. So stehen den Bayern 2025 durchschnittlich 31.907 Euro pro Kopf für ihre Ausgaben und zum Sparen zur Verfügung, womit sie knapp 8 Prozent über dem bundesweiten Durchschnitt liegen. Auf dem zweiten Platz folgt Hamburg, das in diesem Jahr wieder an Baden-Württemberg vorbeizieht und mit 31.270 Euro pro Kopf knapp 6 Prozent über dem Durchschnitt liegt. Außerdem verbessert sich Rheinland-Pfalz um einen Rang und verdrängt somit Nordrhein-Westfalen auf den siebten Platz.
Wie in den Jahren zuvor weisen mit Bayern, Hamburg, Baden-Württemberg und Hessen lediglich vier der 16 deutschen Bundesländer eine überdurchschnittliche Pro-Kopf-Kaufkraft auf, während das Ausgabepotenzial in drei Vierteln der Bundesländer unterdurchschnittlich ist. Schleswig-Holstein liegt 2025 aber erstmals fast auf Bundesdurchschnitt und nur noch knapp darunter. Erfreulicherweise setzt sich der Trend der letzten Jahre, dass vor allem die neuen Bundesländer die größten Kaufkraftzuwächse verzeichnen, fort, womit sich die Kaufkraftschere weiter schließt.

Einwohnerstarke Stadtkreise
Auch wenn die 25 einwohnerstärksten Stadtkreise bereits mehr als 21 Prozent der Gesamtkaufkraft Deutschlands vereinen, erreichen nicht alle Großstädte in Deutschland ein überdurchschnittliches Kaufkraftniveau. Die Hauptstadt Berlin liegt bei der Pro-Kopf-Kaufkraft etwas mehr als 4 Prozent unter dem deutschen Durchschnitt, konnte sich im Vergleich zum Vorjahr aber um zwölf Ränge verbessern. Essen und Dresden kommen auf ein ähnliches Niveau. Gut 9 Prozent unter dem Durchschnitt liegen Leipzig und Dortmund, während Bremen weiter abfällt und mehr als 10 Prozent unter dem bundesweiten Durchschnitt liegt. München und Düsseldorf sind dagegen mit 29 und 14 Prozent deutlich darüber.

Kaufkraftdichte: Hohes Potenzial auf kleinem Raum
Dass die einwohnerstarken Städte und insbesondere die großen Metropolregionen für Einzelhändler und Dienstleister unverzichtbare Zielmärkte darstellen, zeigt ein Blick auf die Kaufkraftsummen. Die Kaufkraftdichte, also die verfügbare Kaufkraftsumme in Millionen Euro je Quadratkilometer, ist in den Metropolen München und Berlin am höchsten, gefolgt von Frankfurt, Stuttgart, Düsseldorf und Nürnberg. Die Kaufkraftdichte ist somit für Unternehmen ein wichtiger Indikator, in welchen Gebieten sie mit einer gezielten Kundenansprache auf kleinstem Raum viel Kaufkraftpotenzial mobilisieren können.
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