Die Uhren von Charles III © Instagram/@theroyalfamily, Jaeger-LeCoultre, Hamilton, Parmigiani Fleurier, Sotheby´s 2020 (Pathek Philippe)
Als Uhren-Enthusiast unterscheidet sich König Charles III nicht von vielen anderen Sammlern: Zu besonderen Anlässen greift er zu einem ganz besonderen Modell – bei der Proklamation zum König zur Parmigiani Fleurier Toric. Aber Uhren sind für ihn auch Lebens-(Anschnitts-)Begleiter.
In good times and bad times … Schon bei der Hochzeit von Harry und Meghan trug der damalige Prince of Wales seine Parmigiani Fleurier Toric. Für seine Proklamation war dieser Chronometer erneut Charles´ Wahl. Die “Uhren-Geschichte” des Königs zeigt viele klangvolle Namen – darunter eine Santos von Cartier, eine Reverso von Jaeger-LeCoultre sowie Klassiker von Patek Philippe. Lange nach seiner Militärzeit trug der ehemalige Pilot der Royal Airforce (RAF) auch noch häufig seinen Hamilton RAF Piloten-Chronographen.
Jenseits des Mainstreams
Seit Jahren trägt der “ewige Prinz”, der jetzt König wurde, besonders gerne eine Parmigiani Fleurier Toric in Gelbgold. Seine erste Wahl für die bedeutenden Anlässe ist interessant, weil sie nicht zu den Marken zählt, die jeder kennt. Parmigiani Fleurie wurde erst 1996 gegründet – Michel Parmigiani war einer der renommiertesten Restauratoren, bevor er sich zur Gründung der eigenen Marke entschied.
Bis heute ist man bei Parmigiani stolz darauf, “die Expertise aus der Kunst der Restauration” herleiten zu können. Ob das Charles fasziniert hat? Wir wissen nur, dass er sich für eine vergleichsweise junge Marke entschieden hat, die ihr Wissen über historische mechanische Uhren als Teil ihrer DNA begreift. Eine ungewöhnliche, aber sicher keine schlechte Wahl für geschichtsträchtige Anlässe. Und außerdem eine sehr passende Wahl für einen Monarchen, der dafür bekannt ist gerne jenseits der Mainstreams zu schwimmen und dessen Engagement gegen Klimawandel schon begonnen hatte als viele es noch als Humbuk oder allenfalls als Wetterphänomen begriffen.
Der Stolz des Piloten
Jenseits des Mainstream war auch ein weitaus schlichteres Uhrenmodell, das der Pilot der Royal Airforce (RAF) noch lange nach seiner Dienstzeit regelmäßig trug, den Piloten-Chronographen, den Hamilton für die RAF produzierte. Mit dem neuen Khaki Pilot Pioneer Mechanical Chronographen bringt Hamilton in diesem Jahr die Form und Funktion zurück, mit denen die Piloten der britischen Streitkräfte in den 1970er-Jahren ausgestattet wurden (40 mm-Modell, Handaufzugswerk H-51-Si mit einer Gangreserve von 60 Stunden). Bereits für 1995,- CHF kann man sich – zumindest ein bisschen – fühlen wie ein Prinz.
König Charles – kein Otto-Normal-Uhrensammler
Im Übrigen hat Charles seine Uhren bislang offenbar selbst erworben und wird dies wohl weiterhin tun. Geschenke der Uhrenhersteller wurden mehrfach zugunsten der Stiftung des ehemaligen Prince of Wales versteigert.
Auch sonst ist Charles kein Otto-Normal-Uhrensammler. Dass er wohl problemlos fast jedes limitierte Sondermodell der Topmarken erwerben könnte, macht seine Uhrenwahl – die gelegentlich neben dem Mainstream des Luxus liegt – sympathisch.
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