ES GEHT NACH OBEN. Wenn die Krise uns eines gelehrt hat, dann die Rückbesinnung auf die echten Werte des Lebens. Das ist für die Persönlichkeitsentwicklung aber auch für den Handel erfreulich. Denn Qualität und Handwerk dürfen etwas kosten. Das zeigt auch der stetige Aufwärtstrend bei den Trauring-Durchschnittspreisen
Es gibt sie – die Rückbesinnung auf ECHTES, WERTE, QUALITÄT. Weg von der „Geiz ist geil“-Mentalität, hin zur Wertschätzung von Handwerk, Nachhaltigkeit, bleibenden Werten. Gut für den Juwelier – generell und auch im Hinblick auf die Trauring-Budgets der Kunden. Denn viele überdenken die Werte-Hierarchie ihres großen Tages. Das bestätigen auch Hersteller. So sagt beispielsweise Cornelia Gruber-Ruesch von der Wiener Trauringmanufaktur Collection Ruesch, dass die Endkunden bereit seien, wieder mehr für Eheringe auszugeben und diese als Investment sehen. Höhere Verkaufspreise würden heute im Zeichen der Wertigkeiten und Nachhaltigkeit von den Konsumenten meistens gut angenommen.
Auch Fabian Meister vom gleichnamigen Trauring- und Schmuckhersteller bestätigt, dass die „Durchschnittspreise ständig nach oben“ gehen. Das sei freilich auch auf Faktoren wie den steigenden Goldkurs zurückzuführen, andererseits waren früher breitere Ringe angesagter, heute werden sie schmäler – auch, um mehrere Ringe an einem Finger tragen zu können. (Stichwort Vorsteckring!) Das ist bei Meister bereits gelebte Realität, wenn Fabian Meister davon berichtet, dass die Vorsteckringe in seinem Unternehmen zum Trauringdurchschnittspreis dazu gehören.
Ringe dürfen Kosten – Echtes ist gefragt
Eine Erhebung von Statista zeigt, dass im gesamten Hochzeitsbudget die Ringe einen festen Platz einnehmen dürfen – ja, müssen. So haben mehr als die Hälfte der dort Befragten (62 Prozent) zwischen 1.000 und 4.000 Euro für die Ringe ausgegeben. Bei diesem Preis darf angenommen werden, dass es sich um Qualitätsprodukte und -materialien (14 oder 18 Karat Gold oder Platin 950) handelt. Gut so! Gut für den Juwelier! Gut für den Konsumenten, der etwas werthaltiges für sein Geld bekommt.
Im Gegenzug zu den 62 Prozent, die zwischen 1.000 und 4.000 Euro für die Trauringe ausgaben, waren es „nur“ 56 Prozent, die so viel fürs Brautkleid, das ja oft mit den Trauringen konkurriert, ausgegeben haben. Warum es diesen Konkurrenzgedanken noch gibt, ist nicht klar. Denn schließlich wird das Brautkleid an diesem einen Tag getragen, die Trauringe aber – hoffentlich – ein Leben lang.