Fortis trennt sich von 30 Konzessionären: Ein Kommentar

Fortis trennt sich von 30 Konzessionären.

Fortis wird Teil des Lagers an Uhrenherstellern, die am Fachhandel vorbei agieren. 30 Händler im DACH-Raum müssen weichen. Vor einem Jahr hatte das noch anders geklungen…



Wieder eine Uhrenmarke im Alleingang: Dieses Mal ist es der Schweizer Uhrenhersteller Fortis, der im DACH-Raum Konzessionären kündigt. Ganze 30 Händler sind es, die einer „neuen, dynamischen Strategie“ – wie es in einer Pressemitteilung heißt – weichen sollen.

„Die Neuausrichtung des Unternehmens bedingt neue Partner, die das gleiche Verständnis von Luxusuhren teilen und die Vision des Unternehmens unterstützen“, so der Ton weiter in der Pressemitteilung.

Pascal Leutwyler, Sales Direktor bei Fortis, wird mit der Aussage zitiert: „Basierend auf gründlichen Analysen und Partnerumfragen haben wir uns dazu entschlossen, uns von 30 Geschäften zu trennen. Durch diesen Schritt können wir unsere Ressourcen gezielter auf unsere B2B-Partner ausrichten und die Zusammenarbeit mit den verbleibenden Kunden intensivieren.“


Jupp Philipp, Inhaber und CEO von Fortis. © Fortis

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Was ist da los? Vor knapp einem Jahr hatte Blickpunkt Juwelier mit Fortis-Inhaber und CEO Jupp Philipp gesprochen. Das Interview erschien in der Print-Ausgabe 08/22 in der Sonderbeilage „Uhrenfachhandelsmarke 2022“. Schon damals war der Alleingang vieler Uhrenmarken und die Trennung vom Fachhandel ein Thema. Philipps Antwort: „Ich halte nichts von großartigen Versprechungen. Aber grundsätzlich ist meine Devise, immer das Gegenteil von dem zu machen, was die anderen machen. Wenn andere rausgehen aus dem Fachhandel, dann will ich da rein.“

Ironischerweise hat Philipp im Interview damals schon vorhergesagt, wie viele seiner ehemaligen Kunden sich jetzt fühlen: „Es ist doch enttäuschend, wenn der Juwelier jahrelang versucht, eine Marke mit aufzubauen, und dann, wenn es läuft, links liegengelassen wird. Das wird bei mir nicht passieren.“

Amen, Herr Philipp.

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