Apple wird nicht im Uhrenfachhandel verkauft. Punkt. Doch welche Alternativen gibt es? Wir haben mit Simon Schön, Key Account Manager der Uhrendivision von Garmin, gesprochen und Erstaunliches dazu erfahren. Darunter auch, warum sich Garmin vor Apple nicht verstecken muss.
Blickpunkt Juwelier: Herr Schön, ist Garmin eine Alternative für den Juwelier, der ja Apple nicht vertreiben kann?
Simon Schön: Ich glaube nicht, dass wir uns vor Apple verstecken müssen. Wir bieten eine sehr gute Alternative für den Juwelier. Auch wenn man sich die Gesamtzahlen des Wearable-Marktes in Deutschland ansieht, stellt man fest, dass Garmin sehr weit vorne dabei ist und der deutsche Konsument sehr stark auf Garmin baut. Da sehen wir, dass wir auf jeden Fall gut dagegenhalten können. Apple deckt den Einstiegspreisbereich ab – rund um 400 Euro –, und wir schauen schon, dass wir sowohl hier als auch in einem Preisbereich deutlich darüber punkten können.
BJ: Dann definieren Sie sich als exklusivere Smartwatch als die Apple Watch?
Schön: Ja, würde ich schon sagen. Einfach schon was den Preisbereich und die verarbeiteten Materialien angeht. Wir produzieren im hochwertigen Bereich mit Edelstahl 316 L, Titanium Grad 2, Saphirglas und achten sehr stark auf die Wertigkeit der Produkte.
BJ: Und in Hinblick auf den Luxus-Gedanken, der ja beim Juwelier umgesetzt werden sollte, wäre dann sozusagen Garmin die exklusivere Smartwatch, die luxuriösere?
Schön:Die luxuriösere Smartwatch, ganz genau. Wir decken beim Juwelier aktuell den Preisbereich 700–1.300 Euro, also Einstieg Luxussegment, gut ab. Gegenüber den klassischen Mitbewerbern, wie Apple, Samsung, Fitbit, Huawei, Sony oder LG, können wir uns durch die Materialien abheben und uns als luxuriösere Variante titulieren. Im Vergleich zu hochwertigen Uhrenmarken haben wir sicherlich noch Optimierungspotenzial, was Design, Qualität und Materialien angeht, aber ich denke, da sind wir auf einem ganz guten Weg.
BJ: Sie betiteln Ihre Premium-Uhren nicht als Smartwatches. Warum?
Schön: Wir sagen grundsätzlich nicht Smartwatches, sondern Premiumuhren mit Smart-Technologien. Da wollen wir uns bewusst ein bisschen davon distanzieren, denn wir sind kein Smartwatch-Hersteller von der Stange, sondern wir bringen die entsprechende Wertigkeit mit. Wir produzieren selbst, wir haben eigene Technologien und eine tiefe vertikale Integration. Das bedeutet, dass wir sehr viel selbst machen und uns dementsprechend bewusst durch die Betitelung der Uhren abheben wollen. Das gefällt natürlich den gehobenen Uhrenhändlern, dass er keine Smartwatch von der Stange anbietet, sondern durchaus etwas Exklusiveres, wo er auch in einen höheren Preisbereich gehen kann, ohne sich verstecken zu müssen.
Was Simon schön sonst noch zu berichten hatte, erfahren Sie im Video:
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