Job-Abbau bei Kaufhof

Hohe Kosten, sinkende Umsätze. Der Kaufhauskette Kaufhof geht es schlecht: Das Geschäftsmodell zieht nicht mehr. Jetzt werden Jobs gestrichen.


Die angeschlagene Warenhauskette Kaufhof will bis 2020 rund 400 der rund 1600 Arbeitsplätze in der Kölner Konzernzentrale streichen. Der Stellenabbau soll sozialverträglich durch natürlich Fluktuation, Übergangsregelungen für ältere Mitarbeiter und Abfindungen erfolgen, kündigte das Unternehmen an. Kaufhof-Chef Roland Neuwald erhofft sich so eine finanzielle Atempause für Kaufhof. Der Warenhauskonzern steckt tief in der Krise: Die Geschäfte laufen nicht so wie von den neuen kanadischen Eigentümern erhofft, die Umsätze sinken.

Bereits im Oktober 2017 hatte der Handelsriese angekündigt, mit der Gewerkschaft Verdi über einen Tarifvertrag zur Beschäftigungssicherung verhandeln zu wollen. Doch gab es bisher keine Fortschritte in diese Richtung.

Neuwald warnte wohl auch deshalb, sollte Verdi beim Tarifvertrag für die 21.000 Beschäftigten nicht zu Einschnitten bei Lohn, Urlaubs- und Weihnachtsgeld bereit sein, seien weitere Jobs in Gefahr. “Dann müssen wir auf Sicht über Jobabbau in den Filialen sprechen.“ Jeder müsse einen Beitrag leisten: der Eigentümer, die Manager, die Mitarbeiter und auch die Lieferanten in Form von Preisnachlässen.

Das Drei-Milliarden-Euro-Kaufangebot von Karstadt-Eigner René Benko für den Kaufhof bewertete Neuwald als wenig hilfreich zur Lösung der Probleme der Warenhauskette: “Ich sehe nicht, dass dadurch ein besseres Geschäftsmodell entsteht. Unsere größten Konkurrenten sind die Amazons und Zalandos dieser Welt.” Der frühere Metro-Manager Neuwald hatte Anfang November vergangenen Jahres den Chefposten bei Kaufhof übernommen. Das Unternehmen mit Sitz in Köln gehört seit 2015 zum kanadischen Handelsriesen HBC (Quelle: dpa).

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