Jörg Gellner sieht für den Fachhandel große Chancen mit Perle und Perlenschmuck. Im Interview mit Blickpunkt Juwelier erklärt er, warum gerade die Zusammenarbeit mit Gellner zum Erfolg führt.

Im dritten Teil der Interview-Reihe mit Jörg Gellner erfahren Leser des Blickpunkt Juwelier die Alleinstellungsmerkmal der Marke Gellner.

Blickpunkt Juwelier: Ein kurzer historischer Rückblick, wenn Sie gestatten. Seit ihr Mitstreiter Schoeffel den Markt verlassen hat, würden Sie sagen, dass damit ein Vakuum in der Kommunikation und der Bedeutung der Perle entstanden ist?

Jörg Gellner: Es ist zweifellos vorteilhaft, wenn starke Mitbewerber am Markt sind. Durch die entstehende Reibung werden beide zu Höchstleistungen angespornt.

BPJ: Ist das ein Aufruf an den Mitbewerb?

Gellner: Natürlich profitiert die gesamte Branche von verstärkter Werbung. Besonders habe ich mich immer gefreut, wenn Schoeffel mit klassischen Perlensträngen geworben hat. Das hat auf das Konto aller eingezahlt.

BPJ: Fühlen Sie sich in der Kommunikation allein gelassen?

Gellner: Nein. Es gibt Mitbewerber, die ebenfalls hervorragende Arbeit leisten. Yana Nesper ist ein gutes Beispiel – sie zeigt großes Engagement für die Perle und ist sehr aktiv.

BPJ: Welche wesentlichen Punkte würden Sie Juwelieren nennen, um sich für Gellner zu entscheiden?

Gellner: Es gibt drei zentrale Aspekte, die unser Alleinstellungsmerkmal ausmachen.Erstens: unsere Manufaktur. Wir fertigen sämtlichen Schmuck in unserer eigenen Werkstatt. Produktentwicklung und Design erfolgen bei uns. Zweitens, unser Perlenatelier: Mit unserem gut sortierten Lager an losen Perlen können wir flexibel und prompt auf individuelle Kundenwünsche reagieren und maßgeschneiderte Colliers und Schmuckstücke realisieren.

Drittens – Marutea-Perlen: Als einziger Anbieter in Europa führen wir die extrem seltenen Marutea-Zuchtperlen, die durch ihren einzigartigen metallischen Schimmer und ein unvergleichliches Farbspektrum bestechen. Diese Exklusivität bietet Juwelieren ein unverwechselbares Alleinstellungsmerkmal. Die Kombination dieser Faktoren unterstreicht unsere Position als führender Anbieter von hochwertigem Perlenschmuck.

BPJ: Warum genau diese Perle?

Gellner: Mitte der 90er Jahre, als Gellner noch in den Anfängen steckte, reiste ich regelmäßig nach Japan. Schon damals kauften fast alle Perlenhändler dort ein, und die Konkurrenz war entsprechend groß. Es gab kaum Möglichkeiten, sich vom Rest abzuheben. Somit musste ich mir neue Wege überlegen. Ein befreundeter Juwelier gab mir damals einen entscheidenden Rat: „Du kannst nur überholen, wenn Du auf einer anderen Spur fährst.“ Und dieser prägnante Satz hat sich bis heute in meinem Kopf verankert. Seit damals pflege ich enge Beziehungen zu den wichtigsten Perlenfarmen weltweit und bin oft der einzige Europäer, der direkt auf deren Auktionen aktiv ist. Das hat uns inzwischen zum größten Direktabnehmer von Zuchtperlen in Europa gemacht. Ich bin überzeugt, dass genau dieser Ansatz maßgeblich zu unserem Erfolg beigetragen hat. Um auf die Marutea-Perlen zurückzukommen: Das begrenzte Kontingent an Martutea-Perlen konnte ich für Gellner vertraglich sichern. Diese Chance ergab sich zweifellos durch meine langjährige, freundschaftliche und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit Robert Wan, dem Züchter dieser besonderen Perlen.