Julia Balestra von Max Kemper über die aktuellen Ringtrends

Die Wichtigkeit der Solitäre hat auch bei den klassischen Trauringherstellern wie Max Kemper zugenommen. Im Interview spricht Julia Balestra von Max Kemper über die aktuellen Ringtrends 2018: Es wird romantischer und bleibt individuell.


Blickpunkt Juwelier: Welche wirtschaftliche Bedeutung spielt der Verlobungsring für Sie heute?

Julia Balestra: Verlobungsringe werden bei uns immer wichtiger. Unsere Kunden können sich auch bei den Verlobungsringen die gleiche Qualität und den gleichen Service erwarten, den sie von unseren Trauringen kennen. Unsere Schienen werden auch im Schmuckbereich nicht geschleudert, sondern aus einem vollen Strang gestanzt und die Steine per Hand gefasst. Diese individuelle Fertigung ermöglicht uns eine sehr schnelle Lieferung innerhalb weniger Tage.

Bleibt der Trend nach schmalen, aber stärker ausgefassten Trauringen bestehen?

Auf jeden Fall. Die Trauringe werden deutlich schmaler. Mittlerweile fangen wir bei 2,5 Millimetern Breite an. Diese Maße kennen wir aus den 1980er Jahren und sie erleben jetzt wieder eine Renaissance. Die schmalen Ringschienen bieten auch mehr Möglichkeiten, eine „Sammlung“ aufzubauen. Die Kunden können zu besonderen Ereignissen Ringe ergänzen und diese in vielfältigen Kombinationen über Jahre individuell zusammenstellen und tragen.

Und das Schöne für den Juwelier: Schmal bedeutet nicht immer günstiger.
Genau. Dies hat mehrere Gründe: Die Anzahl der Steine hat zugenommen. Das können auf einem schmalen Ring schon mal 90 Steine sein. Ringe werden schmäler, Hauptsache, es glitzert. Außerdem ist der Designanspruch gestiegen, und die Oberflächenverarbeitung spielt eine zunehmende Rolle. War es in den vorangehenden Kollektionen überwiegend poliert und seidenmatt, sind jetzt technisch aufwendigere Oberflächen mit mehr Struktur gefragt. Unsere Neuinterpretation des Memoires passt in dieses Thema und unsere hochwertigen Goldschmiedefassungen kommen bei so viel Steinbesatz auch besonders gut zur Geltung.

Wie haben sich die Durchschnittspreise der Trauringe in den vergangenen Jahren entwickelt?
Aufgrund der guten wirtschaftlichen Entwicklung ist der Qualitätsanspruch nach höherwertigem Gold und Verarbeitung bei den Kunden mehr in den Fokus gerückt. Dies und der vermehrte Steinbesatz ließen die Durchschnittspreise im Verhältnis steigen. Durch die schmaleren Ringschienen wird dies zum Teil wieder relativiert.

Sucht der Konsument beim Schmuck wie bei der Mode mehr Freiheiten, beispielsweise in Design und Legierung?
Oh ja. Unsere „Unico“-Kollektion „Mix & Match“ spiegelt dies wider. Die Trägerin will spontan entscheiden, was für einen Ring sie tragen will. Und auch die Kombination von verschiedenen Legierungsfarben ist gesucht. Unsere hauseigenen Legierungsfarben sind sehr fein aufeinander abgestimmt, so dass Rosé-, Weiß- und Gelbgold perfekt miteinander harmonieren. Man mixt und matcht ganz viel. So wie in der Mode, da ist im Moment auch alles möglich.

Das ganze Interview mit Julia Balestra und welche Trends die Trauring-Expertin sieht, gibt’s in Ausgabe 09 von „Blickpunkt Juwelier“.

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