Juwelier Johannsen aus Büsum: „Der emotionale Aspekt ist sehr stark“

Volkert Johannsen, Inhaber Juwelier Johannsen.

Lieblingsort. Der Juwelier Johannsen aus Büsum besteht schon seit 1906. Damit befindet sich das inhabergeführte Unternehmen nun in der vierten und fünften Generation. Auch eine Uhrmacher- und Goldschmiedewerkstatt gibt es. Der kleine Ort an der Nordsee hat als Touristendestination eine enorme Entwicklung hinter sich: In der Urlaubssaison zählt Büsum mehr als eine Million Übernachtungen. Viele Gäste sind Wiederkehrer und damit auch Stammkunden des Juweliers.



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Volkert und Lina M. Johannsen

Im Interview mit Volkert und Lina M. Johannsen

BLICKPUNKT JUWELIER: Frau Johannsen, wie würden Sie Ihr Geschäft charakterisieren?

LINA JOHANNSEN: Wir führen ein breites Sortiment mit einigen bekannten Herstellern. Dazu gehören im Uhrenbereich Marken wie Bruno Söhnle, Citizen oder Michel Herbelin. Auch sind wir Casio Pro Partner. Beim Schmuck sind es unter anderem Firmen wie Bernd Wolf, Pandora oder Cœur de Lion. Grundsätzlich sind wir stärker im Silberschmuck als im Goldschmuck aufgestellt.

BPJ: Welche Kundschaft betreuen Sie an einem klassischen Touristenort wie Büsum? 

VOLKERT JOHANNSEN: Es ist nach wie vor ein Saisongeschäft. Wir haben sehr viele Stammkunden, die allerdings nicht ortsansässig sind, sondern aus ganz Deutschland zu uns kommen. Dazu kommen viele Tagestouristen oder Zweitwohnungsbesitzer aus Hamburg und Umgebung. Natürlich haben wir darüber hinaus auch Stammkunden direkt aus der Gegend.

BPJ: Wonach suchen Ihre Kunden?

LINA JOHANNSEN: Typischerweise haben wir es mit Touristen zu tun. Sie suchen also nach einem Erinnerungsstück. Wir haben eine umfangreiche Schaufensterfront. Die Leute bummeln abends noch mit einem Eis in der Hand und können sich ihre Vorauswahl schon am Fenster überlegen. Wir haben also viel Nachfrage, aber auch vergleichsweise viel Personal, weil unsere Kunden die persönliche Betreuung sehr schätzen. Wir haben maritimen Schmuck im Schaufenster, aber dekorieren auch laufend um. Es gibt kaum einen Tag, an dem nicht irgendetwas verändert wird – was auch dem Durchsatz geschuldet ist.

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Das Schaufenster bei Juwelier Johannsen wird täglich umdekoriert. So gibt es für Touristen und Einheimische jeden Tag etwas neues zu entdecken – oder wiederzuentdecken.

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BPJ: Sie arbeiten sehr erfolgreich mit der Marke DUR. Wie kam es dazu?

LINA JOHANNSEN: Wir arbeiten seit 2013 mit DUR und haben beim Schmuck aus Strandsand die gesamte Entwicklung mitgemacht. 2015 haben wir zum ersten Mal mit DUR ein Exklusiv-Produkt entwickelt. Das war ein klassischer Ring mit einem Büsum-Schriftzug. Über die Jahre wurde diese Idee dann gemeinsam mit ortstypischen Icons weiterentwickelt.

Mittlerweile entwickeln wir mehrere Exklusivprodukte pro Jahr und haben inzwischen eine ganze Produktpalette: Von Büsum-Ringen über den Büsum-Armreif bis hin zu verschiedenen Anhängern. Bei der Konzeption von neuem Schmuck kam der Input mal von unserer Seite, mal von DUR. Wir haben ein sehr gutes, partnerschaftliches Miteinander, das sich über die Jahre organisch entwickelt hat. Es ist außerdem ja auch ein norddeutsches Unternehmen, man begegnet sich einfach auf Augenhöhe. 

BPJ: Ihr Zugpferd ist also der Lokalschmuck mit dem Thema „Büsum“.

VOLKERT JOHANNSEN: Genau. Es sind Exklusivartikel, die es nur bei uns gibt und eine Geschichte erzählen. Das macht durchaus einen großen Teil unseres Umsatzes aus. Es liegt auch daran, dass es viele echte Büsum-Fans gibt. Und maritimer Schmuck an sich ist relativ zeitlos. Auch der emotionale Aspekt ist sehr stark. Man nimmt sich dabei einfach ein Stück Urlaub mit nach Hause. Wir haben beispielsweise öfter Kunden, die sich hier verlobt haben und ihre persönliche Geschichte mit dem Ort verbinden. Sie planen dann teilweise ihren nächsten Urlaub so, dass sie sich hier auch die Trauringe kaufen können.

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Marketing-Botschaft und beliebtes Mitbringsel bei Urlaubern: Für Juwelier Johannsen lohnt es sich, den Büsum-Ring auch auf Bierdeckeln zu bewerben.

BPJ: Wie steht es mit der Nachfrage außerhalb der Urlaubszeit?

LINA JOHANNSEN: Nachfragen nach unseren Exklusivartikeln bekommen wir vor allem vor Weihnachten. Es melden sich Kunden, die in der Sommersaison bei uns unterwegs waren und dann noch etwas ergänzen möchten. Wir haben zusammen mit DUR einen kleinen Flyer entwickelt, den wir unseren Kunden gezielt mitgeben. Der wird dann oft zu Weihnachten hervorgekramt und das ein oder andere Paar Ohrstecker nachbestellt. Die Leute lassen sich den Schmuck dann von uns nach Hause schicken.

BPJ: Wie wichtig sind solche Werbemittel für den Geschäftserfolg?

VOLKERT JOHANNSEN: Die Produkte sind natürlich das A und O, aber das durch DUR angebotene Gesamtpaket macht für uns viel aus. Wir haben beispielsweise auch kleine Postkarten, die wir unseren Kunden zum Schmuck mit dazu geben. Seit einigen Jahren gibt es auch bedruckte Bierdeckel, die wir an ausgewählte Gastronomen verteilen. Die Leute finden das ganz lustig und nehmen diese Bierdeckel gerne für sich mit. Wir drucken mit Auflagen zwischen 10.000 und 15.000 Stück und streuen nicht über Zeitungen, sondern zielgerichtet. Dadurch haben wir wenig Streuverlust.

BPJ: Wie stark ist das Geschäft mit dem Silberschmuck Ihrer Meinung nach noch?

LINA JOHANNSEN: Wir erleben, dass bei uns Silber und Weißgold stark gefragt sind. Das liegt aber auch daran, dass man sich in Büsum schon eher am nordischen Design orientiert, wo eher kühle Töne gefragt sind.

BPJ: Was sagen Sie zu den neuen Uhren von DUR?

LINA JOHANNSEN: Die haben wir uns seit Jahren gewünscht!

Koordinaten, die Emotionen mit sich tragen: Der Büsum-Kettenanhänger und passende Ring, sowie ein weiterer Ring in Gold mit maritimen Motiven.

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