Juwelier-Warndienst: Zahl der Straftaten geht zurück

Der Juwelier-Warndienst vermeldet einen Rückgang von Straftaten 2021 in allen Bereichen.

Der Juwelier-Warndienst vermeldet einen Rückgang von Straftaten 2021 in allen Bereichen.

Das „erfreuliche“ Fazit des Juwelier-Warndienstes in seiner Bilanz 2021 wird auch auf großer Bühne bestätigt. Denn auch insgesamt, vermeldet die Bundesregierung, ging die Zahl der Straftaten zurück.


In der 15. Kriminalstatistik des Juwelier-Warndienstes wurden insgesamt 279 Straftaten und Tatversuche auf Schmuck- und Uhrengeschäfte in Deutschland im Jahr 2021 einzeln ausgewertet.


Die Gesamtzahl spiegelt eine Abnahme von erneut mehr als 50 Taten und Versuchen im Vergleich zum Vorjahr wider. Für die „klassischen“ 263 Delikte (ohne Betrug) wie Einbruch, Diebstahl und Raub ergibt sich eine Abnahme von 18% gegenüber 2020. „Seit 2015 verzeichnen wir damit eine kontinuierliche Abnahme der Anzahl an Taten und Versuchen bei Einbruch, Diebstahl und Raub von ca. 60%!“, vermeldet der Warndienst. Die Anzahl der ermittelten Taten und Versuche sank gegenüber dem Vorjahr diesmal bei allen Deliktarten. Aber: „Die Kosten je verursachten Sach- und Stehlschaden sind in dieser Zeit erheblich gestiegen.“

„Sind die Geschäfte geschlossen, können nur Einbrüche, aber eben keine Diebstähle und Raubüberfälle geschehen“, so der Warndienst als eine Erklärung für den Rückgang der Straftaten in 2021. Foto: Corona Borealis Studio/Shutterstock.com
„Sind die Geschäfte geschlossen, können nur Einbrüche, aber eben keine Diebstähle und Raubüberfälle geschehen“, so der Warndienst als eine Erklärung für den Rückgang der Straftaten in 2021. Foto: Corona Borealis Studio/Shutterstock.com

Rund 72 % der Delikte von 2021 sind in der Kategorie Einbruch, 18 % bei Diebstahl, 10 % bei Raub. Dies sind große Unterschiede zum Mittel der Jahre 2007 bis 2020. Hier lag der Anteil in der Kategorie Einbruch bei 53%, Diebstahl bei 31 % und Raub bei 16 %.

Als Gründe für den aktuell verzeichneten Rückgang sieht der Warndienst in erster Linie die Corona-Pandemie, beziehungsweise die Lockdowns im Handel. „Sind die Geschäfte geschlossen, können nur Einbrüche, aber eben keine Diebstähle und Raubüberfälle geschehen“, so der Warndienst.

Kriminalität 2.0: Betrug im Internet oder Identitätsdiebstahl sind neue Formen der Straftaten. Foto: Brian A. Jackson/Shutterstock.com
Kriminalität 2.0: Betrug im Internet oder Identitätsdiebstahl sind neue Formen der Straftaten. Foto: Brian A. Jackson/Shutterstock.com

Diese Tendenzen spiegeln sich auch im Gesamtmarkt wider. Die Zahl der polizeilich erfassten Straftaten in Deutschland lag 2021 auf dem niedrigsten Niveau seit der Jahrtausendwende. Dies vermeldet die Bundesregierung. Die Angaben basieren auf der jährlich veröffentlichten Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS). Nach 6,3 Millionen Straftaten im Jahr 2000, einem Höchststand von 6,6 Millionen im Jahr 2004 und einem stetigen Rückgang seit 2017 wurden 2021 insgesamt 5,05 Millionen Straftaten gezählt. Dies ist das niedrigste Niveau der vergangenen 21 Jahre.

Tiefstände gab es demnach in mehreren Unterbereichen, etwa bei der „Gewaltkriminalität“. Hierzu zählen zum Beispiel Mord, Totschlag oder schwere Körperverletzung. Auch bei der «Straßenkriminalität», bei Wohnungseinbrüchen und Diebstählen, gab es 2021 Tiefstände. Auch Oliver Huth, Bundesvorstandsmitglied des Bundes Deutscher Kriminalbeamter, wies im Zusammenhang mit den gesunkenen Zahlen auf einen Corona-Effekt durch Einschränkungen des öffentlichen Lebens in den vergangenen zwei Jahren hin. „Keine Kneipenschlägerei ohne Kneipe“, so Huth. Zudem habe sich die Kriminalitätslage durch die Digitalisierung verschoben. „Wenn früher Täter geraubt und geklaut haben, gibt es nun viele, die sich auf Delikte spezialisiert haben, die sich auf Kommunikation mit dem Opfer konzentrieren.“ Huth nannte etwa Betrug im Internet oder Identitätsdiebstahl.

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