
„Zukunft ist kein Zufall – sie ist ein Konzept“ © Alexander Schmidt
Mit dem Projekt „Juwelier Zukunft“ stellt Alexander Schmidt ein strategisches Modell vor, das Fachhändlern klare Strukturen für nachhaltigen Erfolg bietet: weniger Lieferanten, mehr Sortimentstiefe, starke Marge durch White Label – und vor allem: dauerhafte Beratung, systematische Schulung und langfristige Bindung.
BLICKPUNKT·JUWELIER: Unser Thema ist die Zukunft der Juweliere. Die Branche benötigt zunehmend ein Konzept für dauerhafte Beratung und Marketingstrategien. Mit „Juwelier Zukunft“ bieten Sie genau das an. Wie können sich Juweliere engagieren?
ALEXANDER SCHMIDT: Ich habe mir über diese Thematik lange Gedanken gemacht, da ich genau weiß, welche Voraussetzungen die Grundlage für den Erfolg sind. Da reicht es nicht aus, einfach den Ladenbauer anzurufen, um alles in einer neuen Verpackung darzustellen. Denn genau das ist die Meinung vieler Marktteilnehmer. Neuer Laden, die üblichen Verdächtigen als Lieferanten rein und schon läuft es. Das wäre zu einfach. Ein Juwelier benötigt keine 30 oder gar 70 Lieferanten. Alle erfolgreichen Juweliere haben wenige Lieferanten und diese sind in der Tiefe aufgestellt. Dem Konsumenten steht also eine Sortimentstiefe zur Verfügung, die er so sehr selten vorfindet. Das geht nicht nur beim hochwertigen Juwelier, das geht auch beim normalen Juwelier sehr erfolgreich.
BPJ: Welche Ziele sollte ein Juwelier setzen?
SCHMIDT: Auf drei Säulen sollte der Juwelier setzen. Mehr Umsatz mit weniger Kunden durch höhere Bons. Mehr Marge durch White Label und Hybrid-Lösungen und mittel- bis langfristige Umsatzverdopplung.
BPJ: Was ist für eine erfolgreiche Zukunft entscheidend?
SCHMIDT: Eine nachhaltige und erfolgreiche Zusammenarbeit durch eine gegenseitige Bindungsgarantie über fünf Jahre. Ob als Marke oder im Rahmen von White Label Lösungen, wobei sich letzteres als lukrativer erweist. Zudem ist ein kompletter Neuauftritt des Juweliers notwendig, einschließlich eines modernen Ladenbaus. Dauerhafte Marketingkampagnen sind ebenfalls unerlässlich, um dem gemeinsamen Erfolg eine solide Basis zu geben. Darüber hinaus müssen Mitarbeiter kontinuierlich geschult und qualifiziert werden, denn sie sind das Herzstück jedes Juweliergeschäfts. Ein weiterer wichtiger Schritt ist der Ausverkauf des alten Warenlagers. Dies schafft Platz für frische Ideen und neue Produkte. Nach dem Ausverkauf sollte ein Neustart erfolgen, gegebenenfalls auch unter einem neuen Namen, abhängig von der individuellen Situation des Juweliers. Diese Schritte sind entscheidend.
Beratungsresistenz war schon immer der Feind des Fortschritts und des Vorankommens.
BPJ: Welche Anforderungen gibt es für Lieferanten?
SCHMIDT: Auch hier ist eine Bindungsgarantie an den Juwelier und das Konzept „Juwelier Zukunft“ verpflichtend. Diese langfristige Bindung schafft Stabilität und ermöglicht eine gezielte Planung. Darüber hinaus ist eine finanzielle Beteiligung beim Einstiegssortiment erforderlich, die in Form eines einmaligen Rabatts erfolgen sollte. Diese Maßnahme garantiert den Platz der Produkte im Schaufenster und in der Vitrine für die gesamte Laufzeit von fünf Jahren und sichert zudem eine angemessene Sortimentstiefe. Zusätzlich sollten die Lieferanten jährlich Bonuszahlungen anbieten, um die Motivation und das Engagement der Juweliere zu fördern. Schließlich ist es von großer Bedeutung, dass Lieferanten das Sortiment beim Juwelier regelmäßig aktualisieren. Nur so bleibt das Angebot attraktiv und marktgerecht.
BPJ: Welche Anforderungen stellen Sie an Juweliere?
SCHMIDT: Selbstverständlich erneut die Bindungsgarantie – auch von Seiten der Juweliere. Zudem ist es wichtig, dass Juweliere die vom Lieferanten gezahlten Boni sowie eigene Mittel aktiv für Marketingmaßnahmen einsetzen. Ein weiterer entscheidender Punkt ist das Aufrechterhalten des Sortiments der Lieferanten in der ursprünglich vereinbarten Höhe. Dies gewährleistet, dass Kunden stets eine attraktive Auswahl vorfinden und die Marke des Lieferanten angemessen repräsentiert wird. Juweliere sollten auch Mittel zur Schulung von Mitarbeitern einsetzen. Gut geschulte Mitarbeiter sind das Herzstück jedes erfolgreichen Geschäfts, da sie nicht nur die Produkte besser kennen, sondern auch den Kundenservice auf ein hohes Niveau heben können.
Markenprofil
Alexander Schmidt
ALEXANDER SCHMIDT Ob ein Umbau, eine Nachfolgersuche oder ein Neustart, Alexander Schmidt und sein Team fokussieren auf den finanziellen Erfolg Ihres Projekts. Als erster der Branche setzte er auf die...
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