Broschüren und Kataloge sind die klassischen Werbeträger der Juweliere. Und sie sind bald purer Luxus. Denn der Papierpreis steigt ständig an.
Tiefer in die Tasche greifen müssen künftig Juweliere für Kataloge und Broschüren. Denn die Preise für Papier steigen ständig. Und einzelne Druckereien stehen sogar vor dem Problem, zu wenig Papier auf Lager zu haben. Vor allem, wenn ein neuer Auftrag überraschend kommt, wird es schwierig. Die portugiesische Navigator Company hat bereits angekündigt, die Preise im Februar vier bis sechs Prozent zu erhöhen. Der Mindestpreis liegt dann bei 30 Euro je Tonne. Navigator liefert in 130 Länder auf fünf Kontinenten und beklagt die derzeit niedrige Rentabilität, die eine Preiserhöhung unverzichtbar mache. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum hat sich der Preis für grafisches Papier mehr als verdreifacht. Andere Hersteller werden wohl folgen. Dabei gab es schon in den vergangenen Monaten einige Preissteigerungen.
Rohstoffe werden teurer
Wobei der massive Preisanstieg mehrere Ursachen hat. Einerseits gab es bei Zellstoff und Chemikalien immer wieder Preisanstiege, die mit der Papiernachfrage an sich nichts zu tun hatten. So sieht sich etwa die Natronlaugenindustrie gezwungen, die hohen Energiepreise an ihre Kunden weiterzugeben. Bei grafischem Papier, das für den Druck verwendet wird, kommt vorwiegend Altpapier zum Einsatz. Importzölle auf Recyclingqualitäten schränken ebenfalls die Verfügbarkeit ein und treiben somit die Preise in die Höhe. Im Vorjahr gab es hier einen Preisanstieg um 75 Prozent innerhalb von zwölf Monaten.
Bei Holz und Zellstoff stieg der Preis um 46 Prozent. Etliche Printmedien haben in der Pandemie ihren Seitenumfang eingeschränkt. Dadurch gibt es jetzt auch weniger Altpapier. Der Internethandel sorgte für eine rege Nachfrage nach Paketen – und damit nach Wellpappe. Daher sahen sich die Hersteller gezwungen, zum Teil auf das grafische Papier zurückzugreifen. Hinzu kommen Insolvenzen und Fusionen von Papiermühlen. Dies reduziert das Angebot neuerlich. Aber auch Explosionen in Papiermühlen sind keine Seltenheit.
Ein weiterer Faktor sind die hohen Transportkosten. Davon betroffen sind aber alle entlang der Lieferkette. Das beginnt bei den Container-Kapazitäten sowie höheren Treibstoffkosten und reicht bis hin zum Ausbau des mautpflichtigen Straßennetzes.
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