Konsumklima: Katerstimmung bei den Konsumenten

GfK Konsumklima

Das Konsumklima fiel auf einen neuen Tiefststand.

Die Verbraucherstimmung der Deutschen hat sich zum zweiten Mal in Folge deutlich verschlechtert. Sowohl Konjunktur- und Einkommenserwartungen als auch Anschaffungsneigung sind gesunken.



Das GfK-Konsumklima für Mai fällt mit -26,5 Punkte auf einen neuen Tiefststand. Sowohl bei den Konjunktur- und Einkommenserwartungen als auch bei der Anschaffungsneigung müssen die Konsumenten spürbare Einbußen hinnehmen. Damit unterschreitet das GfK-Konsumklima das bisherige Rekordtief aus dem Frühjahr 2020 während des ersten Lockdowns.

„Der Ukraine-Krieg sowie die hohe Inflation haben der Verbraucherstimmung einen schweren Schlag versetzt. Damit haben sich die Hoffnungen auf eine Erholung als Folge der Lockerungen pandemiebedingter Beschränkungen endgültig zerschlagen“, erklärt Rolf Bürkl, GfK-Konsumexperte.

Konsumklima
Den Konsumenten vergeht derzeit das Einkaufen.

Die Verunsicherung durch den Krieg führte zu einem raschen Anstieg der Energiepreise. Hinzu kommen die umfangreichen Sanktionen gegenüber Russland. Dadurch sind die Einkommensaussichten der Verbraucher deutlich gesunken. Gleichzeitig sinkt die Kaufkraft der Konsumenten durch die hohe Inflationsrate. Die Einkommenserwartung sank daher im April um 9,2 auf -31,3 Punkte. Dies ist der schlechteste Wert seit rund 20 Jahren.

Friedensverhandlungen als Konjunkturmotor

Eine nachhaltige Trendwende sieht Bürkl nur, wenn es zu erfolgreichen Friedensverhandlungen zwischen Ukraine und Russland kommt. Aber auch bei der Konjunkturerwartung verzeichnet GfK deutliche Einbußen. Dieser Indikator büßt im April 7,5 auf -16,4 Zähler ein. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ist dies eine Differenz von 24 Punkten.

Die Konsumenten werten den anhaltenden Ukraine-Krieg, die verschärften Sanktionen gegen Russland sowie die unterbrochenen Lieferketten als negativ. Die positiven Impulse durch die Lockerungen der pandemiebedingten Beschränkungen würden die negativen Faktoren nicht aufheben.

Daher haben die Konjunkturexperten ihre Prognose für das Wirtschaftswachstum revidiert: Sie erwarten, dass die deutsche Wirtschaft dieses Jahr nur um zwei Prozent wachsen wird.

Mieses Konsumklima

Bei sinkenden Konjunktur- und Einkommenserwartungen sinkt auch die Anschaffungsneigung: Diese ist um 8,5 Punkte auf -10,6 Punkte gesunken. Damit fiel dieser Indikator auf den schlechtesten Wert seit mehr als 13 Jahren. Vor allem die stark steigenden Preise verderben den Konsumenten die Laune am Einkauf. Wenn für Benzin, Heizöl und Gas mehr ausgegeben werden muss, bleiben weniger finanzielle Mittel für andere Anschaffungen.

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