Louis Vuitton verschlankt Uhrensortiment auf ein Fünftel

Louis Vuitton mit neuer Markenstrategie bei Uhren

Jean Arnault, der Jüngste der LVMH-Dynastie macht sich mit Einger Handschrift bemerkbar. Als CEO der Louis Vuitton Uhren-Sparte verpasst er der Marke eine neue Strategie ©Louis Vuitton

Handschrift erkennbar: Mit der Vorstellung der neuen „Tambour“ setzet der jüngste Spross von LVMH-Patron Bernard Arnault, Jean Arnault, ein Statement und richtet gleichzeitig die Markenstrategie neu aus.  



Die neue „Tambour“ trägt eindeutig die Handschrift Jean Arnaults. Das schreibt das Online-Magazin Bilanz der Schweizer Handelszeitung. Zurückhaltend, top proportioniert – ein Understatement habe der CEO der Uhrensparte von Louis Vuitton gesetzt. Der Wirkungsbereich des 24-Jährigen erscheint im Vergleich zu seinen Geschwistern klein. Seine Handschrift wird aber immer erkennbarer.

Denn der Launch des 40-Millimeter-Modells der Tambour-Linie ist gleichzeitig Start der neuen Strategie „One wachtchmaker, one watch, alles von Hand, kleine Serien“. Jean Arnault betont: „Wir werden uns fortan auf High-End-Watchmaking konzentrieren. Wir nehmen 80 Prozent der Entry-Level-Uhren aus dem Sortiment.“ Und er kündigt an, dass die neue Strategie mit dem Launch der neuen „Tambour“ umgesetzt werde.

Jean Arnault verpasst Louis Vuitton Watches eine neue Strategie
Jean Arnault, CEO Louis Vuitton verpasst dem Uhrensegment eine neue Strategie: "„One wachtchmaker, one watch, alles von Hand, kleine Serien“. Er betont: „Wir werden uns fortan auf High-End-Watchmaking konzentrieren." © Louis Vuitton

Reduziert auf das Maximum

Die Zielsetzung der neuen Strategie ist noch nicht ganz klar. Bedeuten sie, dass sich Louis Vuitton zukünftig auf Schmuck fokussiert? Oder haben Louis Vuitton und Jean Arnault Ambitionen eine echte Uhrenmanufaktur zu werden, wie die Schweizer Handelszeitung Ende Juni schrieb. Für zweiteres spricht, dass laut Wirtschaftsmagazin Bilanz, Louis Vuitton kürzlich drei Zulieferer aufgekauft hat und derzeit dabei ist, sie in die firmeneigene Fabrique du Temps in Meyrin zu integrieren.


Neue Strategie der Vertikalisierung

Eines ist jedoch klar: Diese Übernahmen verschaffen der Marke Louis Vuitton im Uhrengeschäft mehr Unabhängigkeit. Die so erfolgte Vertikalisierung der Produktion ist nicht neu in der Branche. Zukünftig kann Louis Vuitton Zifferblätter, Gehäuse und Uhrwerke selbst herstellen und dekorieren. Die drei aufgekauften Zulieferer sind, so Bilanz, Art & D, H2L und Microedge.

Art & D aus Courage ist spezialisiert auf die Herstellung von Uhrenkomponenten und im Edelsteinbesatz. H2L ist Gehäuse- und Komponentenhersteller aus Gland. Microedge aus Vernier, ist spezialisiert auf Verzierungen an verschiedenen Teilen der Uhr, insbesondere auf dem Uhrwerk.

Schlägt Jean Arnault Wachstumskurs ein?

Knapp 130 Millionen Franken setzt Louis Vuitton Watches laut Schätzungen von Morgan Stanley und Luxeconsult jährlich um. Wie sich der Fokus auf das High-End-Segment inklusive einer möglichen neuen Preispolitik und der Zukauf der Zulieferer auswirken, ist abzuwarten. Ebenso, ob die Handschrift Arnaults an einem Wachstumskurs der Marke erkennbar wird.

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