Massimo Carraros Pläne für CHRIST

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Massimo Carraro, President von MORELLATO und jetzt auch Geschäftsführer CHRIST, über erste Pläne. © CHRIST

Vorgestern ist Massimo Carraro, Präsident der MORELLATO-Gruppe, in die CHRIST-Geschäftsführung eingestiegen. Heute erläutert er exklusiv bei Blickpunkt Juwelier seine Pläne für das Unternehmen. MORELLATO hatte die CHRIST Group zum 1.2.2023 vom Londoner Finanzinvestor 3i gekauft.



Massimo Carraro will mit CHRIST zu Europas führender Plattform für Uhren und Schmuck werden und auch den Filialausbau von CHRIST weiter vorantreiben. Erste MORRELLATO-Marken werden schon bald ins CHRIST-Sortiment aufgenommen. Priorität hat auch, die Wertschöpfungskette (Supply Chain) von der Produktion bis zum Verkauf zu optimieren, was einen höheren Anteil an Eigenproduktion bedeutet – und die bisherigen Zulieferer treffen könnte.

Massimo Carraro hatte vor zwei Tagen die Verantwortlichkeiten von Dr. Stephan Hungeling in der Geschäftsführung von CHRIST übernommen. Ab dem 1. April 2023 wird sein Bruder Marco Carraro die Verantwortlichkeiten von Olaf Schepers übernehmen. Hungeling und Schepers scheiden aus dem Unternehmen aus. MEHR DAZU: Geschäftsführung bei CHRIST – Hungeling geht, Carraro kommt

„Unser Ziel: Europas führende Plattform für Uhren und Schmuck zu werden”

BLICKPUNKT JUWELIER: Herr Carraro: Welche Ziele verfolgen Sie mit dem Einstieg in die Geschäftsführung der CHRIST GROUP?

MASSIMO CARRARO: Marco Carraro und ich sehen viele Potenziale bei CHRIST, die wir mit unserer Expertise aus dem Retail- und Schmuckmanagement weiter ausbauen möchten.

BPJ: Inwieweit geht der Wechsel der Geschäftsführung mit inhaltlichen und strategischen Veränderungen einher? Welche Neuerungen können wir von Ihnen erwarten?

CARRARO: Unser erklärtes Ziel ist es, Europas führende Plattform für Uhren und Schmuck zu werden. Dafür werden wir die Weichen entsprechend stellen und CHRISTs Kernstärken, darunter den POS, ausbauen.

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BPJ: Wo sehen Sie das größte Potenzial für Synergien zwischen MORELLATO und CHRIST?

CARRARO: Der Zusammenschluss bringt viele Vorteile, beispielsweise in Bezug auf die Supply Chain. Durch die integrierte Wertschöpfungskette versprechen wir uns einen Qualitäts-Uplift und mehr Möglichkeiten in der wettbewerbsfähigen Preisgestaltung.

BPJ: MORELLATO ist als Hersteller renommiert. CHRIST hatte angekündigt, stärker in die Produzentenrolle hineinwachsen zu wollen. Wie wollen Sie den eigenproduzierten Anteil des CHRIST-Sortiments steigern?

CARRARO: Wir werden mit CHRIST die Wertschöpfungsexpertise der Gruppe nutzen und künftig auf ein größeres Supplier-Netzwerk aufbauen, um gleichzeitig den Anteil der selbst produzierten Artikel zu erhöhen.

BPJ: Gibt es schon Pläne, welche MORELLATO-Marken künftig über CHRIST vertrieben werden?

CARRARO: Dazu befinden wir uns derzeit noch in Gesprächen, unser Fokus liegt aber grundsätzlich auf der Integration der Supply Chain. Einige gut performende Brands, etwa Maserati, Live Diamond sowie Sector Smart Watches werden wir sukzessive online und stationär bei CHRIST listen.

BPJ: Wird der Filial-Ausbau von CHRIST – wie bisher geplant – weiter vorangetrieben?

CARRARO: Wir glauben an die starke stationäre Präsenz von CHRIST und werden wie geplant das Filialnetz erweitern.

BPJ: MORELLATO ist insbesondere auch im Großhandel stark. Ist der Aufbau eines eigenen CHRIST-Wholesales in Deutschland (NXT LVL BRANDS) angesichts der MORELLATO-Ressourcen noch zielführend?

CARRARO: Das Wholesale-Konzept werden wir sicherlich auf europäischer Ebene als Gruppe vorantreiben. NXT LVL Brands wird den deutschen Markt bedienen.


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Frühling bei CHRIST: Auch die neue Führung treibt den Filialausbau in Deutschland voran. © Blickpunkt Juwelier
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